Mobilität im Kreis Wesel

Unter dem Motto "MOBIL IM KREIS WESEL - Klimafreundlich. Flexibel. Vernetzt." hat sich der Kreis Wesel zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Mobilität für alle Menschen zu gestalten. Neben dem Ausbau des ÖPNV und der Förderung der Nahmobilität liegen seine Schwerpunkte auf der Kommunikation, Koordination und Netzwerkarbeit. Einen aktuellen Überblick über die Aktivitäten, Maßnahmen und Projekte des Kreises im Bereich Mobilität enthält der alle zwei Jahre erscheinende Themenbericht Mobilität:

Mobilitätskonzept des Kreises Wesel

Im Juni 2020 hat der Kreistag das Mobilitätskonzept für den Kreis Wesel beschlossen. Das Konzept wurde vom Büro für Verkehrs- und Stadtplanung BVS Rödel & Pachan aus Kamp-Lintfort erstellt und steht unter dem Leitmotiv "MOBIL IM KREIS WESEL - Klimafreundlich. Flexibel. Vernetzt."

Neue Antriebstechniken, technische Entwicklungen zur Steuerung von Verkehrsabläufen und ein verändertes Klimabewusstsein der Menschen führen allerorten zu einem tiefgreifenden Wandel der Mobilität. Dies hat der Kreis Wesel frühzeitig erkannt und ein Konzept für eine zukunftsorientierte, nachhaltige, attraktive und umweltfreundliche Mobilität entwickeln lassen.

Begleitet durch eine Lenkungsgruppe aus Verwaltung und Politik wurde das Mobilitätskonzept in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Kommunen und Verkehrsunternehmen erarbeitet. Insbesondere die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger sowie die Beteiligung der kreisangehörigen Kommunen waren ein wichtiges Anliegen. Rund 1.300 Personen, die im Kreis Wesel wohnen und/oder arbeiten, haben sich mit Vorschlägen zur Verbesserung der Mobilität an einer Online-Befragung beteiligt. Die Städte und Gemeinden wurden im Rahmen von zwei Beteiligungsrunden eingebunden.

Das Ergebnis ist ein Mobilitätskonzept, das Schwerpunkte und Maßnahmen aufzeigt, mit denen der Rad- und Fußverkehr sowie der öffentliche Personennahverkehr gesteigert und der Kfz-Verkehr verringert wird. Geplant wurde ein System schneller Radwegeverbindungen zwischen den Kommunen und der Aufbau eines kreisweiten Netzes von Mobilstationen, um den Übergang zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln zu erleichtern. Auch wurde ein System zur Verbesserung des ÖPNV-Angebotes, insbesondere abends und an den Wochenenden, entwickelt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung aktueller Entwicklungen in Bezug auf Antriebstechniken, Informationstechnologie und Automatisierung. Langfristig soll damit das Verkehrsmittel-Wahlverhalten für die täglichen Wege positiv beeinflusst werden.

Die Umsetzung nimmt der Kreis Wesel Hand in Hand mit seinen Kommunen vor. Die Städte und Gemeinden werden bei der Einrichtung von Mobilstationen unterstützt, insbesondere auch beim Beantragen von Fördermitteln. Es wurde ein "Koordinierungskreis Mobilität" eingerichtet, in dem der Kreis sich regelmäßig mit den Städten und Gemeinden austauscht und die Kommunen auch untereinander von ihren Erfahrungen profitieren. Über die Arbeit des Koordinierungskreises wird der Ausschuss für Mobilität und Verkehr des Kreises Wesel regelmäßig informiert.

Mitgliedschaft im Zukunftsnetz Mobilität NRW

Der Kreis Wesel ist mit Beginn des Jahres 2022 dem Zukunftsnetz Mobilität NRW beigetreten. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW ist ein kommunales Unterstützungsnetzwerk, das sich auf die Fahne geschrieben hat, die Mobilitätswende auf kommunaler Ebene anzugehen. Gefördert vom Verkehrsministerium des Landes NRW und getragen von den Zweckverbänden und Verkehrsverbünden, richtet sich das Angebot an alle Städte, Kreise und Gemeinden in NRW. Unter der gemeinsamen Vision, dass alle Menschen in NRW klimaneutral und nachhaltig mobil sein können, liegt der Fokus des Zukunftsnetzes auf zwei Schwerpunkten:

  1. Begleitung und Unterstützung der Kommunen bei der Etablierung eines Mobilitätsmanagements in den Verwaltungen und beim dazugehörigen Change-Prozess.
  2. Beratung bei der Entwicklung und Umsetzung von passgenauen Maßnahmen des Mobilitätsmanagements.

Parallel zum Beitritt zum Zukunftsnetz Mobilität wurden Anfang 2022 die Stelle des Mobilitätsmanagements und Mitte 2022 die Stelle zur Förderung der Nahmobilität geschaffen und besetzt.

Mobilitätskonferenz

1. Mobilitätskonferenz des Kreises Wesel am 12.06.2023

Nachhaltige Mobilität, die vom Menschen ausgedacht wird, braucht eine gute Zusammenarbeit der Akteure und ein Denken über Grenzen hinweg. Gerade am Niederrhein, zwischen Metropole, ländlichem Raum und europäischem Nachbarn sind durchdachte und patente Lösungen gefragt.

Daher hat der Kreis Wesel unter dem Titel „Mobilität im Spannungsfeld zwischen Metropole und ländlichem Raum“ Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft am Montag, 12. Juni 2023, zur 1. Mobilitätskonferenz ins Wellings Parkhotel in Kamp-Lintfort eingeladen.

Landrat Ingo Brohl sagte in seiner Begrüßung: „Für mich geht es bei der Mobilitätswende nicht nur um Umwelt- und Klimagesichtspunkte. Ich bin der festen Überzeugung, dass zielgerichtete Investitionen in die Mobilitätswende sehr lohnend für einen attraktiven Standort Niederrhein Kreis Wesel sind. Nach dem wegweisenden Kreistagsbeschluss, CO2-Neutralität beim Antrieb des ÖPNV bis 2030 zu erreichen, gilt es jetzt die Angebote im Spannungsfeld zwischen dem urbanen und dem ländlichen Raum besser an den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen auszurichten. Hierzu hat die erste Mobilitätskonferenz im Niederrhein Kreis Wesel gute und konkrete Akzente gesetzt. So wie die X-Buslinien für Verbesserungen gesorgt haben, gilt es weiterhin Schritt für Schritt Bausteine umzusetzen. Für mich steht dabei aktuell auch der Aufbau von Mobilstationen im Fokus.“

von oben links nach unten rechts: Rolf Ommen (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr), Norbert Krause (krauses Projektdesign), Jan Pfeifer (Zukunftsnetz Mobilität NRW), Patrick Mennig (Fraunhofer IESE) , Lukas Spengler (Hochschule Niederrhein), René Augustin (Kreis Wesel), Tobias Berger (NIAG), Daniela Zeller (Rheinisch-Bergischer Kreis), Stefanie Hain (Moderation), Christian Kleinenhammann (NIAG), Ingo Brohl (Landrat Kreis Wesel).

Nach Impulsvorträgen von Norbert Krause (krauses projektdesign) und Patrick Mennig (Department Head Digital Innovation Design im Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE) zum Thema „Mobilität gestalten – Menschen bewegen“ erhielten die rund 90 Teilnehmenden der Konferenz in vier moderierten Workshops fachlichen Input aus Forschung und Praxis.

Lukas Spengler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SWK E² - Institut für Energietechnik & Energiemanagement der Hochschule Niederrhein stellte das Forschungsprojekt BestMOD vor. Gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen untersucht die Hochschule Niederrhein die Frage, wie das ÖPNV-Angebot mit automatisierten On-Demand-Fahrzeugen bedarfsgerecht erweitert werden kann, sodass die Mehrkosten durch den erwarteten Kundenzuwachs gedeckt werden könnten.

Tobias Berger, Leiter Geschäftsentwicklung Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG, sprach über die Erfahrungen aus eineinhalb Jahren On-Demand-Verkehr in Kleve und Umgebung. KleveMobil ist ein On-Demand-Shuttle mit dunkelblauen London-Taxis, das von der LOOK, dem Busunternehmen aus der NIAG Unternehmensgruppe, gemeinsam mit einem lokalen Taxiunternehmen betrieben wird.

Patrick Mennig, Department Head Digital Innovation Design im Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE, stellte die Ergebnisse der Studie „Mobilitätswende 2030: Vom Linienbus zur öffentlichen Mobilität der Zukunft“ vor. Im Auftrag der DB Regio AG betrachten das Fraunhofer IESE und das Fraunhofer IML, wie ein attraktiver, straßengebundener öffentlicher Personennahverkehr zukünftig aussehen könnte.

Jan Pfeifer, Experte des Zukunftsnetz Mobilität NRW für Vernetzte Mobilität beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, und Daniela Zeller, Projektmanagerin Mobilstationen beim Rheinisch-Bergischen-Kreis, befassten sich mit der Frage, wie die Hemmnisse bei der Umsetzung von Mobilstationen im ländlichen Raum überwunden werden können.

Abschließend wurden die Workshop-Ergebnisse in der von Radio KW-Moderatorin Steffi Hain moderierten Veranstaltung von den Teilnehmenden zusammengeführt und die nächsten Schritte für den Kreis Wesel diskutiert.

Unter Links und Downloads finden Sie die Beiträge zur Mobilitätskonferenz und eine Zusammenfassung der Workshop-Ergebnisse.

Kontakt

Augustin, Rene
Telefon: 0281 207-2328
Büro: Wesel, Reeser Landstraße 31, Zimmer 328

Pendlerportal im Kreis Wesel

Seit 01. Mai 2024 bietet der Kreis Wesel den Menschen im Kreis ein Pendlerportal an. Es zielt darauf ab, die Mobilität der Region zu verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. 

Das kostenlose Portal richtet sich an Berufs- und Freizeitpendlerinnen und –pendler und schafft eine bequeme Möglichkeit, Fahrgemeinschaften zu bilden. Das Pendlerportal des Kreises Wesel bietet eine Vielzahl von Optionen, kostengünstig und umweltfreundlich unterwegs zu sein, etwa auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder Hochschule oder auf gelegentlichen Fahrten zu Veranstaltungen wie Konzerten. Durch die Integration von ÖPNV-Verbindungen ist das Portal auch eine praktische Lösung für den Fall, dass keine Mitfahrgelegenheit verfügbar ist. 

Mit der Einführung des Pendlerportals tritt der Kreis Wesel der AG Fahrgemeinschaften NRW bei. Diese ist ein Bündnis von mehr als 30 Landkreisen, Städten und Gemeinden zur Förderung des Angebots zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Für Nordrhein-Westfalen übernimmt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR AöR) die Koordinierung und Abstimmung mit den beteiligten Landkreisen und Kommunen. 

Europäische Mobilitätswoche

Die Europäische Mobilitätswoche findet jährlich vom 16. bis zum 22. September statt.

Das Maskottchen der Europäischen Mobilitätswoche - Edda - hat einige Aktionen im Kreis Wesel begleitet.

Auch im Jahr 2025 wird der Kreis Wesel wieder an der Europäischen Mobilitätswoche teilnehmen.

Kontakt

Rieke Opitz
Förderung der Nahmobilität
Telefon 0281 207-3328
E-Mail E-Mail senden
Sabine Stolte
Nahverkehr
Telefon 0281 207-2322
E-Mail E-Mail senden