Vorsorge im Notfall

Informationen zu möglicher Energiemangellage

Auswirkungen einer Energiemangellage, wie beispielsweise ein langanhaltender Stromausfall, ist eine Thematik, mit der sich die Kreisverwaltung bereits seit geraumer Zeit beschäftigt. Seit Beginn des Ukrainekriegs und den Entwicklungen bezüglich der Energieversorgung wurden die Planungen intensiviert.

Der Kreis Wesel steht dazu in ständigem Austausch mit den Kommunen, den Energieversorgern und Netzbetreibern sowie mit der Kreispolizeibehörde.

Neben den Vorbereitungen des Kreises und der Kommunen ist die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung. Hier finden Sie einige nützliche Tipps zur Vorbereitung und zum Energiesparen.

Vorrat mit Lebensmitteln und Getränken anlegen

Es gibt viele Situationen, in denen Sie von kluger Bevorratung profitieren – von Unwetter über extremer Hitze bis hin zu Schneefall oder Quarantäne. Bei einem großflächigen Stromausfall bleiben außerdem Supermärkte, Tankstellen und Kioske geschlossen.
Auch, wenn jeder Mensch anders isst, gibt es einige grundlegende Tipps für die Zusammenstellung eines Vorrats:

  • Essen und Trinken für zehn Tage
    Empfohlen ist, einen Vorrat für zehn Tage anzulegen. Natürlich können Sie auch für einen kürzeren oder längeren Zeitraum bevorraten, die Entscheidung ist individuell. Grundsätzlich gilt: Jeder Vorrat ist besser, als kein Vorrat.
  • Zwei Liter Flüssigkeit pro Person und Tag
    Pro Tag benötigt jede Person ungefähr zwei Liter Flüssigkeit (inklusive 0,5 Liter Wasser zum Kochen). In den Vorrat gehören also Wasser, Saft und andere Getränke.
  • 2.200 Kalorien pro Person und Tag
    Erwachsene benötigen durchschnittlich 2.200 Kalorien am Tag. Konkrete Beispieltabellen, auch für einen vegetarischen Vorrat, finden Sie auf dem Portal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). https://www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/ Dort finden Sie auch einen Vorratskalkulator, mit dem Sie den Bedarf für sich und Ihre Familie bequem berechnen können.
  • Nur, was Sie mögen und vertragen
    Berücksichtigen Sie Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder besondere Bedarfe wie Babynahrung, aber auch persönliche Vorlieben beim Zusammenstellen Ihres Vorrats. Legen Sie Ihren Vorrat nicht nach dem Motto „den brauche ich hoffentlich nie“ an, sondern nach dem Prinzip "lebender Vorrat".
  • Schritt für Schritt
    Versuchen Sie, Ihren Vorrat in Ihren alltäglichen Lebensmittelverbrauch zu integrieren. So wird er immer wieder verbraucht und erneuert, ohne dass Lebensmittel verderben. Neu gekaufte Vorräte gehören nach „hinten“ ins Regal. Brauchen Sie die älteren Lebensmittel zuerst auf.
  • Ungekühlt und ungekocht
    Achten Sie auf die Hinweise zur Lagerung und bewahren Sie die Lebensmittel kühl, trocken und dunkel auf.
  • Haustiere
    Denken Sie auch an die Bedürfnisse Ihrer Haustiere und bevorraten Sie ausreichend Nahrung, Einstreu, Medikamente und andere Produkte, die Ihre Tiere benötigen.

Haushalts-Vorbereitung

Viele Geräte, die wir tagtäglich nutzen, werden mit Strom betrieben und funktionieren bei einem Stromausfall plötzlich nicht mehr. Folgende Tipps helfen zur Vorbereitung:

  • Bei Stromausfall bieten Taschenlampen einfache Abhilfe. Sorgen Sie dafür, dass Sie genug Ersatz-Batterien bereithalten.
  • Eine Alternative sind Kerzen. Achten Sie auf eine feuerfeste Unterlage und darauf, regelmäßig zu lüften. Halten Sie Feuerzeuge und Streichhölzer bereit.
  • Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio bereit, damit Sie bei einem langanhaltenden Stromausfall Mitteilungen der Behörden verfolgen können.
  • Achten Sie darauf, dass die Akkus an Laptops, Mobiltelefonen etc geladen sind. Auch Powerbanks können hilfreich sein.
  • Ohne Strom funktionieren auch Geldautomaten und Kartenzahlungsgeräte nicht mehr. Für einen längeren Stromausfall sollten Sie also eine ausreichende Bargeldreserve im Haus haben.
  • Stellen Sie eine Hausapotheke zusammen, um Verletzungen oder leichtere Erkrankungen behandeln zu können.

Stromausfall – richtiges Verhalten

Während eines Stromausfalls gilt es, folgendes zu beachten:

  • Schalten Sie Ihr batteriebetriebenes/Kurbelradio an und achten Sie auf die Hinweise im Radio.
  • Rufen Sie den Notruf der Polizei (110) oder Feuerwehr (112) nur im Notfall an. Stromausfall an sich ist noch kein Notfall.
  • Wenn die Heizung ausfällt, können Sie sich mit zusätzlicher Kleidung und Decken warm halten
  • Kleinere Mahlzeiten können Sie auf einem Campingkocher oder Grill zubereiten.
    Wichtig: Benutzen Sie Campingkocher und Grills nur draußen! Es droht neben der Brandgefahr auch eine Kohlenmonoxidvergiftung!
  • Schalten Sie elektrische Geräte, die vor dem Stromausfall noch in Betrieb waren, aus. Damit helfen Sie eine sofortige Überlastung des Stromnetzes zu verhindern, wenn der Strom wieder fließt.

 

Energiespar-Tipps

Gemeinsam können wir dazu beitragen, bereits jetzt Energie zu sparen. Einfache Tipps zum Energiesparen finden Sie hier:

  • Klug heizen
    Sorgen Sie dafür, dass keine Möbel oder Vorhänge die Heizkörper verdecken. Bereits ein Grad Raumtemperatur weniger spart bis zu sechs Prozent Energie.
  • Warmwasser sparen
    Waschen Sie Ihre Hände mit kaltem Wasser und duschen Sie kürzer und mit etwas geringerer Wassertemperatur. Auch das Wasser zwischendurch abzustellen, spart Energie.
  • Stoßlüften
    Halten Sie Zimmertüren und Fenster geschlossen, damit die Heizungswärme nicht so leicht entweichen kann. Vermeiden Sie gekippte Fenster und lüften Sie kurz und stoßweise bei ausgedrehter Heizung.
  • Clever kochen
    Benutzen Sie beim Kochen Deckel und schalten Sie den Herd oder Ofen kurz vor Ende des Garvorgangs aus. Die Restwärme ist meist ausreichend, um weiterzugaren.

Weitere Energiespartipps finden Sie beim Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen https://www.wirtschaft.nrw/heizungsoptimierung.  Auch die Verbraucherzentrale bietet eine Energieberatung an https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/beratung/telefon/.

 

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Krisenvorsorge finden Sie beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe www.bbk.bund.de, beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft https://www.ernaehrungsvorsorge.de/ und unter www.besserbereit.ruhr.