„Startchancen“: Kooperations-Antrag setzt sich knapp durch
Nachdem der Kreissauschuss die Weiterführung des Projekts „Startchancen“ rege diskutiert hat, hat sich der Kooperations-Antrag in der Kreistagssitzung am Donnerstag 12. Oktober 2017, mit einer knappen Mehrheit durchgesetzt. Die Fraktionen CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP/VWG sowie Manfred Schramm (Piraten-Partei) stimmten für diesen Antrag. Dieser sieht im Gegensatz zum Verwaltungsvorschlag vor, die jährliche Anhebung der Personalkosten auf maximal 1 Prozent aus Mitteln der Jugendhilfe zu deckeln.
Hubert Kück (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): „Es geht um die Gleichrangigkeit der Wohlfahrtsverbände, daher finde ich das Angebot gegenüber der AWO fair.“
Martina Waggeling (SPD): „Die AWO bleibt wieder auf einem Eigenanteil sitzen, den sie nicht stemmen kann. Schade, dass dadurch erneut soziale Projekte wie dieses untergraben werden.“
Kreisdirektor Ralf Berensmeier informierte die Kreistags-Mitglieder darüber, dass zwischenzeitlich in vier Städten mit eigenem Jugendamt politische Beschlüsse vorliegen, wonach zwischen diesen Städten und der AWO das Projekt „Startchancen“ ab dem 01.01.2018 fortgeführt werden soll, allerdings ohne Personaldeckelung.
„Startchancen“ wurde vom Kreis Wesel mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ins Leben gerufen und bietet Frauen in der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr Beratung und Unterstützung an. Hierzu zählen beispielsweise die Begleitung zu Ärzten, kostenfreie Spielgruppen und bei Bedarf auch die Vermittlung in andere Hilfsangebote. Das Projekt gehört zu dem Angebot der „Frühen Hilfen“ des Kreises Wesel. Die Frühen Hilfen sind ein wichtiger Baustein, um die richtige Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu fördern.
Kreiskämmerer Karl Borkes erläuterte im Rahmen der Kreistagssitzung anhand einer Präsentation den aktuellen Stand der „Organisationsentwicklung 2020+“, die bereits in Teilen auf den Weg gebracht wurde und der stetigen Modernisierung der Verwaltung dient. Dazu zählen unter anderem flachere Hierarchien und kürzere Kommunikationswege. Bei vollständiger Umsetzung sollen Einsparungen von rund 500.000 Euro an Personalaufwand erreicht werden.
Alle organisatorischen Veränderungen sind auf ein Zielkonzept ausgerichtet, welches schrittweise erreicht werden soll. Ziele sind unter anderem die Harmonisierung und Binnenstruktur der Vorstandsbereiche, die Optimierung der Geschäftszimmerbesetzung der Vorstände sowie die Personalentwicklung.
„Die Kreisverwaltung ist eine bewegende und bewegliche Organisation. Einige Vorschläge der Gemeindeprüfungsanstalt NRW sind bereits umgesetzt. Unabhängig von der GPA haben auch intern Optimierungsvorschläge und Umsetzungen stattgefunden. Dies ist ein Prozess, der noch in den nächsten Jahren fortbestehen wird, daher verwenden wir den Begriff Organisationsentwicklung 2020+“ betonte Landrat Dr. Ansgar Müller.
Die Kooperationsfraktion aus CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP/VWG hat einen umfangreichen Fragenkatalog zur „Organisationsentwicklung 2020+“, schriftlich vorgelegt.