Positive Bilanz im Jobcenter

Zu Beginn der ersten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz dieses Jahres berichtete Michael Müller, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Wesel, detailliert über das positive Geschäftsjahr 2017.

„Im Großen und Ganzen war 2017 ein sehr erfolgreiches Jahr“, erklärte Müller. So gab es im Kreis Wesel Ende 2017 rund 3000 erwerbstätige geflüchtete Menschen. Zudem sei ein starker Rückgang der Arbeitslosigkeit bei nicht geflüchteten Menschen zu verzeichnen, „was von einer günstigen Arbeitsmarktlage für beide Personengruppen und der guten Arbeit in der Region zeugt“, so Müller weiter. Des Weiteren wurden die knapp 18 Millionen Euro der Eingliederungsleistungen beispielsweise für Weiterbildungen und Arbeitsgelegenheiten zu 99,9 Prozent zielorientiert eingesetzt.

Auch über die angestrebte Zielerreichung 2017 zeigte sich Müller erfreut: „Die Verringerung der Kosten der Unterkunft haben sich super entwickelt, da es durch die vielen Vermittlungen weniger Bedarfsgemeinschaften gibt; Zusätzlich ist die Hilfebedürftigkeit im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken. Wir zählen hier rund drei Millionen Euro weniger Aufwand als noch im Jahr 2016.“

Abschließend präsentierte Müller die positiven Ergebnisse des Konzepts „Integration Point“. Oberste Priorität hat hier die Sprachförderung, die durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert wird. „Das Konzept hat sich wirklich bewährt und wird uns auch weiterhin begleiten, während wir die Ziele des vergangenen Jahres erneut erfüllen und optimieren“, kündigte Müller mit Blick auf das bevorstehende Jahr 2018 optimistisch an.

Kreisdirektor Ralf Berensmeier informierte die Ausschussmitglieder am Mittwoch außerdem über „erste regionale Vermittlungserfolge“ des Bundesprogramms „Soziale Teilhabe“, welches der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit dient. Der Kreis Wesel unterstützte das Projekt, an dem sich auch die Diakonie Dinslaken beteiligt, im Jahr 2017 mit rund 7.500 Euro. „Bisher kommt das Projekt wirklich sehr gut an“, betonte Berensmeier.

Auf Anfragen der Fraktionen Bündnis 90 / Die Grünen, FDP/VWG sowie der CDU gab Dr. Antonius Dicke, Fachdienstleiter der Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Kreises Wesel, den Ausschussmitgliedern detaillierte Informationen zur Prävention gegen die Afrikanische Schweinepest.

Die Befürchtung, dass die anzeigepflichtige Seuche auch Deutschland erreicht und sich möglicherweise in der Wildschweinepopulation festsetzt, wächst. „Eine deutliche und dauerhafte Reduzierung der derzeit sehr hohen Schwarzwilddichte wird allgemein als erforderlich angesehen, dürfte die Aussichten auf eine erfolgreiche Bekämpfung im Seuchenfall erhöhen und das Risiko für die Hausschweine senken“, erklärte Dr. Dicke. Die Abschusszahlen der Wildschweine im Kreis Wesel seien im Jagdjahr 2016/ 2017 von zuvor 802 Tieren auf 1402 stark angestiegen. Parallel stiegen die Untersuchungen auf Trichinen von 766 im Jahr 2016 auf 1187 im Jahr 2017.

Aktuell werden im Kreis Wesel insgesamt rund 135.000 Schweine in knapp 300 Betrieben gehalten. In Veranstaltungen mit Landwirten und bei Betriebskontrollen wird regelmäßig auf Biosicherheitsmaßnahmen hingewiesen, welche von den Schweinehaltern zu beachten sind. Der Kreis Wesel werde dies im laufenden Jahr auch schwerpunktmäßig kontrollieren. Dr. Dicke betonte, dass menschliches Fehlverhalten zu einem hohen Seuchenrisiko führen könne. Das betreffe beispielsweise Speiseabfälle mit tierischen Anteilen. Diese dürften nicht an Schweine oder Wildschweine verfüttert werden. Sie sollten immer über Abfallgefäße und nie in der Natur entsorgt werden, so dass sie für Wildschweine nicht zugänglich sind.

Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz empfiehlt dem Kreistag, eine Zuwendung in Höhe von jeweils 1000 Euro pro Jahr zur Förderung der Frauenberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wesel e.V. (AWO) sowie zur Unterstützung des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. in Moers, zu bewilligen. Einstimmig sprach sich der Ausschuss für die weitere Förderung der Telefonseelsorge Niederrhein/Westmünsterland in Höhe von 14.000 Euro pro Jahr aus.