Mit viel Energie Strom sparen -
Neues Energie-Effizienz-Partnernetzwerk behauptet sich am Markt
Steigende Energiepreise in den vergangenen Jahren lassen Hauseigentümer und Mieter gleichermaßen aufstöhnen. Strom sparen, Wärmedämmung und Heizungserneuerung beschäftigen Verbraucher mehr denn je. Auch das Heizen mit erneuerbaren Energien wie Holz und Solarenergie ist ein Thema. Doch welche Technologie passt in welchen Haushalt? Welche Regeln sind zu beachten und wie lässt sich das Ganze finanzieren?
Auch auf diese Fragen bietet das neue Energie-Effizienz-Partnernetzwerk Antworten. Als Teil des 2007 gegründeten Vereins „KompetenzNetz Energie Kreis Wesel“ haben sich Handwerksbetriebe, Ingenieurbüros und Energieberater zusammengeschlossen. Waren es anfangs noch sechs, ist inzwischen ein weiteres Mitglied dazu gekommen. Das Netzwerk bietet sowohl Unternehmen als auch Privatkunden eine bestmögliche und transparente Beratung. Die Partner sind verpflichtet, sich ständig in Sachen energieeffizientes Bauen und Sanieren sowie in der Anlagentechnik weiterzubilden und entsprechende Zertifizierungen vorzuweisen. Sie arbeiten fachübergreifend mit externen Statikern, Ingenieuren, Architekten usw., um jeweils die bestmögliche Lösung für die Kunden zu finden.
Gerhard W. Brinkmann, Inhaber des Ingenieurbüros Brinkmann mit Sitz in Hamminkeln und Vorstandsmitglied von „KompetenzNetz Energie Kreis Wesel e.V.“, zählt zu den Initiatoren des neuen Netzwerkes. Es bietet die Möglichkeit, „Firmen aus der Masse herauszuheben“. Mit der Verpflichtung aller Partner, sich zu qualifizieren, fortzubilden und fachlich stets auf dem neuesten Stand zu sein, „können wir uns besser auf dem Markt behaupten“, sagt der Energie-Experte. „Wir sind etwas Besonderes“ in der Branche, so Brinkmann.
Der Diplom-Ingenieur ist auf Privatkunden spezialisiert und hat beispielsweise in den Städten Rheinberg und Alpen Energieberatungen in verschiedenen Stadtteilen durchgeführt. Die Berechnung von Effizienzhäusern und Einzelmaßnahmen nach KfW-Richtlinien, das Erstellen von Energieausweisen etc. zählt ebenfalls zum Leistungskatalog. So wird aktuell nach seinen Plänen u.a. ein Haus in Wesel-Bislich energetisch umgebaut. Die Umstellung von Öl- auf Gasheizung, der Einbau von Fenstern und andere Maßnahmen sind Teil des dafür erstellten Energie-Konzepts. Gerhard W. Brinkmann ist außerdem auf die Ermittlung von Schwachstellen und Wärmeverlusten in Gebäuden mittels Thermografie spezialisiert. Mit einem Thermocopter, der mit einer Infrarot-Kamera ausgestattet ist, werden Photovoltaik-Anlagen im Sommer überprüft. Denn Teilausfälle können bis zu 30 Prozent Stromverlust nach sich ziehen. Mit Hilfe der Thermokamera lassen sich fehlerhafte Module (sog. Hot Spots) sowie ggf. auch Montagefehler darstellen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.
Marc Gerlitzki, unabhängiger und staatlich zugelassener Energieberater in Sonsbeck, ist ebenfalls auf Privatkunden spezialisiert. Durch seine Mitgliedschaft im Partnernetzwerk möchte er „die hohen Qualitätsanforderungen, die ich an mich selbst stelle, auch nach außen transportieren. Wir wollen den Kunden zeigen, dass wir qualitätsorientiert arbeiten.“ Zu seinen fachlichen Schwerpunkten zählen das Ausstellen von Energie-Ausweisen, Schimmelpilz-Sanierung, KfW-Förderung und Beratungen zur Energie-Einsparung. Bei Letzterem ist Transparenz das A und O. „Wenn meine Kunden, bei denen der finanzielle Aspekt im Vordergrund steht, verstanden haben, was ich mache, ist schnell klar und akzeptiert, dass das nicht für 20 Euro zu bekommen ist.“ Und langfristig lohnt sich eine Energie-Beratung allemal. So plante Marc Gerlitzki die Sanierung eines Altbaus aus den 60er Jahren zum Energie-Effizienzhaus mit Maßstäben, die einem heutigen Neubau entsprechen. Ob Dämmung, Heizung oder Fenster – „alles, was Energie nach außen transportiert, kommt dabei auf den Prüfstand“. Beim modernisierten Altbau wurden am Ende 50 bis 60 Prozent Energie eingespart. Das freut den Hausbesitzer.
Neues Mitglied im Partnernetzwerk ist Dirk Schwamborn. Früher in einem Architekturbüro beschäftigt, hat er sich Anfang 2015 mit dem Ingenieurbüro für Bauphysik und Energieeffizienz „Wirkungsgrad“ in Voerde selbstständig gemacht. Der Name seiner Firma ist Programm. „Der Wirkungsgrad ist ja bei der Energie-Effizienz ein großes Thema“, sagt Schwamborn. Er berät private und gewerbliche Kunden, bietet eine spezielle Beratung zur Energie-Effizienz bei Baudenkmalen an, erstellt Energie-Audits und plant Häuser. Eines seiner abgeschlossenen Projekte ist ein so genanntes „Effizienzhaus 55“ komplett aus Holz. Das Zwei-Familienhaus wurde nicht nur altengerecht und weitestgehend barrierefrei gebaut, sondern unterschreitet auch die gesetzlichen Bestimmungen in Sachen Energie-Effizienz. „Sie ist 45 Prozent besser als der aktuell geltende Standard“, so der Fachmann. Deutlich schlankere Wände im Holzhaus ermöglichen eine optimale Dämmung, die Fenster entsprechen dem neusten Stand der Technik und Fernwärme bietet eine gute Versorgungssicherheit. Und: Das Haus ist nur minimal teurer als ein herkömmlicher Bau, „binnen 20 Jahren amortisiert sich das“, so Dirk Schwamborn. Bauen mit Köpfchen lohnt sich eben.