LINEG zu Gast im Umwelt- und Planungsausschuss
In der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am Mittwoch, 15. März, erläuterten Dr. Wolfgang Kühn (LINEG) und Rosemarie Kerstan (Ingenieur- und Planungsbüro Lange, Moers) den Ausschussmitgliedern die Pläne zur Gewässerregulierung Nordgebiet bis zum Zeitschnitt 2025.
Das Ergebnis einer Studie zeige, so Dr. Kühn, dass mit einer optimierten Anlagenkonfiguration die Regulierung des Grundwasserstandes und der Gewässer mit erheblich geringerem Pumpaufwand gewährleistet werden kann. Zugleich werde eine wesentliche ökologische Verbesserung der Gewässerläufe im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreicht. Grundlage der Planung seien in erster Linie die durch den Salzbergbau zu erwartenden Bodensenkungen in den kommenden Jahren sowie die Erhaltung und Verbesserung der bereits bestehenden Entwässerungsqualität. „Wir haben verschiedene Alternativen zur Optimierung untersucht und die mit den geringsten Auswirkungen auf Mensch und Natur sind in unseren Entwurf für die Maßnahmen bis 2025 eingeflossen“, so Dr. Kühn weiter. Auch Rosemarie Kerstan, die die Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen hat, betonte: „Die Entwässerung des Gebiets auf jetzigem Niveau wird auch weiterhin überall gewährleistet.“ Als Vertreter der Bürgerinitiative Salzbergbaugeschädigter war Stefan Fischer anwesend. Er lobt ausdrücklich die bisherige Arbeit der LINEG: „Wir sind froh, dass die LINEG so gute Arbeit leistet, denn dank ihr sind wir bisher weitestgehend wasserfrei.“ Er wies aber auch darauf hin, dass in der Öffentlichkeit Unruhe entstehe, wenn berichtet werde, dass die LINEG zukünftig weniger Pumpen einsetzen wolle. „Ich vermisse bei Ihren Äußerungen deutlich, dass es in erster Linie um den Schutz der Bürger geht und erst danach um den Naturschutz.“ Dieser Auffassung schloss sich auch Gabriele Wegner (SPD) an. Dr. Kühn betonte: „Das Schutzgut Mensch ist ja der Grund, aus dem es die LINEG gibt und warum wir tätig werden. Es steht bei jeglicher Planung selbstverständlich so weit im Vordergrund, dass wir das nicht noch einmal explizit erwähnen.“ Vorstandsmitglied Helmut Czichy (Kreisverwaltung Wesel) bedankte sich für die fundierte Analyse und ambitionierte Planung der LINEG und machte seinerseits deutlich: "Kern der LINEG-Aufgaben ist der Schutz von Mensch und Infrastruktur vor den Folgen der Bergsenkungen. Die ökologische Verbesserung der Fließgewässer ist dabei verpflichtend zu berücksichtigen. Mit der Optimierung der Sümpfungsanlagen, den Maßnahmen an den Gewässern und der zu erwartenden Senkung der Kosten und CO2-Emissionen für die Ewigkeitslasten ist die anstehende Gewässerregulierung ohne Frage ein Jahrhundertprojekt."
Mit der Benennung von politischen Vertretern für die Bewertungskommission wurde der Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2017 eingeläutet. Außerdem gaben die Ausschussmitglieder mehrheitlich bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung die Empfehlung zur weiteren Förderung der „NABU Bildungswerkstatt Natur“ ab. Über die beantragte Förderung von 10.000 Euro pro Jahr bis 2020 entscheidet abschließend der Kreistag in seiner Sitzung am 30. März.