Kreisausschuss empfiehlt Einrichtung von Ausbildungsplätzen und will mehr Schutz für Feuerwehr- und Rettungskräfte
Am Donnerstag, 13. Juni 2024, stand unter anderem das Thema Ausbildungsstellen bei der Kreisverwaltung Wesel auf der Tagesordnung. Für das Jahr 2025 sollen mindestens 27 Ausbildungsplätze besetzt werden, um die berufliche Zukunft junger Menschen zu sichern und zu fördern. Die Verteilung der Ausbildungsplätze auf die verschiedenen Berufe ist wie folgt vorgesehen:
- 7 Inspektoranwärterinnen und -anwärter
- 1 Bachelorstudium Verwaltungsinformatik an der Hochschule Rhein-Waal
- 15 Verwaltungsfachangestellte, wobei ein Ausbildungsplatz speziell zur Förderung des Berufseinstiegs für schwerbehinderte benachteiligte Jugendliche reserviert ist
- 2 Vermessungstechnikerinnen und -techniker
- 1 medizinische Fachangestellte
- 1 Straßenwärter/in
Sollten bis zur Deckung des Bedarfs zusätzliche Ausbildungsplätze erforderlich und möglich sein, werden diese über die festgelegte Zahl von 27 hinaus eingerichtet. Diese Flexibilität unterstreicht das Engagement des Kreises, auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft einzugehen. Die endgültige Entscheidung für die Einrichtung der Ausbildungsstellen fällt der Kreistag in seiner Sitzung am Donnerstag, 20. Juni 2024.
Ein weiteres Thema im Kreisausschuss war die Fürsorge für Einsatz- und Rettungskräfte nach Übergriffen während des Dienstes. Um den Schutz zu verbessern, hat der Kreisausschuss eine einstimmige Beschlussempfehlung an den Kreistag ausgesprochen: Die Kreisverwaltung soll die Software IMEG dauerhaft einrichten. Die Software IMEG ermöglicht es Feuerwehr- und Rettungskräften, Übergriffe schnell und effektiv zu melden. Neben der direkten Meldung über Funk bietet IMEG eine plattformunabhängige, webbasierte Meldemöglichkeit. Diese Meldungen werden in der Kreisleitstelle Wesel erfasst, ausgewertet und bearbeitet. Leichte Fälle werden sofort verarbeitet und an das NRW Innenministerium gemeldet, während schwerere Fälle direkt an die zuständigen „Kümmerer“ weitergeleitet werden. Diese „Kümmerer“ sind benannte Personen oder Funktionen, die für die betroffene Einsatzkraft den jeweiligen Dienstherrn vertreten und für die Fürsorge, den Arbeitsschutz und die zukünftige Prävention verantwortlich sind. Landrat Ingo Brohl: „„Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Einsatz- und Rettungskräfte haben oberste Priorität. Mit der dauerhaften Einrichtung der IMEG-Software setzen wir ein klares Zeichen: Übergriffe auf unsere Einsatzkräfte werden nicht toleriert. IMEG ermöglicht eine schnelle und effektive Meldung und Bearbeitung von Übergriffen, was nicht nur den Schutz, sondern auch die Fürsorge und Prävention erheblich verbessert. Ich danke allen Beteiligten für ihre Unterstützung und ihr Engagement bei der Umsetzung dieses wichtigen Projekts.“
Die Einführung von IMEG umfasst auch die Kontaktaufnahme mit den kreisangehörigen Kommunen, um eine möglichst flächendeckende Beteiligung aller Feuerwehren im Kreisgebiet sicherzustellen. Für jede örtliche Feuerwehr und jede am Rettungsdienst beteiligte Organisation soll ein organisatorischer „Kümmerer“ benannt werden, um die Dokumentation von Verletzungen und Sachschäden, die Erstattung von Strafanzeigen, arbeitsrechtliche Schutzmaßnahmen und die statistische Auswertung der Vorfälle zu gewährleisten. Die Nutzung der Software Intrafox® IMEG der Firma Inworks wird jährlich Kosten in Höhe von rund 6.000 EUR für das gesamte Kreisgebiet verursachen.
Die Mitglieder des Kreisausschusses gaben eine einstimmige Beschlussempfehlung für den Kreistag ab, der in seiner Sitzung in der kommenden Woche endgültig entscheiden wird.
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