Kreis Wesel geht gegen das Insektensterben vor

„Das zunehmende Insektensterben ist ein aktuell viel diskutiertes und wichtiges Thema von enormer Tragweite, daher wollen wir uns diesem widmen“, leitete Vorstandsmitglied Helmut Czichy den Tagungsordnungspunkt zum Insektensterben in der ersten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses im Jahr 2018 ein.

Sonja Rothkopf, Koordinatorin im zuständigen Fachdienst, erklärte, dass sich die Kreisverwaltung als erste Schritte drei Maßnahmen für das Jahr 2018 auf die Fahne geschrieben habe: In Xanten-Birten soll die Abgrabungsfläche „Heybergshof“ so optimiert werden, dass für die Insektenwelt verbesserter Lebensraum geschaffen werden. Das Ziel des Blühstreifenprojektes ist es, gemeinsam mit Vertretern der Landwirtschaft Naturschutzmaßnahmen umzusetzen, die den Insekten zu Gute kommen und die sich gleichzeitig in die Abläufe der landwirtschaftlichen Betriebe integrieren lassen. Dieses Projekt der Kreisbauernschaft soll von der Unteren Naturschutzbehörde mitfinanziert und mit personeller Unterstützung seitens der „Stiftung Rheinische Kulturlandschaft“ gemeinsam umgesetzt werden. Die dritte Maßnahme sieht vor, die Entwicklung von blütenreichen Krautsäumen auf kreiseigenen Flächen zu fördern. Die Kreisverwaltung möchte mit gutem Beispiel vorangehen und zeitnah geeignete Flächen für eine solche Entwicklung zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen auch mit den kreisangehörigen Kommunen Gespräche geführt werden, um weitere Maßnahmen auf öffentlichen Flächen realisieren zu können.

Für die CDU-Fraktion stellte Arnd Cappell-Höpken fest, dass die Kreisverwaltung mit ihren Maßnahmen auch den Vorschlag der CDU aufgegriffen hat, sich an dem Projekt „Summendes Rheinland“ zu beteiligen. Er begrüßte die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und der Stiftung „Rheinische Kulturlandschaft“.

Die Fraktionen lobten insgesamt die Absichten der Kreisverwaltung, dem Insektensterben mit Maßnahmen entgegenwirken zu wollen, und die Initiativen fanden breite Unterstützung.

In diesem Zuge diskutierte der Ausschuss über die Pestizidbelastungen im Kreis Wesel. Der Antrag der SPD-Fraktion, die Initiative des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland zum Verzicht auf Pestizide im Kreis Wesel zu unterstützen, wurde zunächst zurückgestellt. Denn die Diskussionen im Ausschuss ergaben, dass von Seiten der Kreisverwaltung weitere Informationen und Zahlen zusammengestellt werden sollen.

Ein weiteres Thema war die Finanzierung der „Rollenden Waldschule“. Die Ausschussmitglieder gaben ihre Zustimmung, das Projekt zunächst für ein Jahr und in Höhe von 5.000 Euro aus Mitteln des Naturschutzes zu fördern. Der Beschluss wird dem Kreisausschuss in seiner Sitzung am 15. März 2018 vorgelegt.

Die „Rollende Waldschule“ ist ein außerschulisches Projekt der Kreisjägerschaft Wesel. Sie richtet sich an Kinder und Jugendliche aller Schultypen, Kindergärten und Kindertagesstätten, aber auch an Erwachsene im Kreis Wesel. Ziel ist es, den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Wald vor der eigenen Haustür mit seiner Tier-und Pflanzenwelt etwas näher zu bringen.