Fachvormittag: Was benötigen Kinder von psychisch erkrankten Eltern für ein gesundes Aufwachsen?
Über 90 Fachkräfte aus der Gesundheits- und Jugendhilfe, der Verwaltung, der Gemeindepsychiatrie, der Suchthilfe, den Kindertagesstätten, Schulen und Jobcentern kamen kürzlich zu einem Netzwerktreffen der Fachstelle Psychiatriekoordination des Fachdienstes Gesundheitswesen der Kreisverwaltung Wesel zusammen, um sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was Kinder von psychisch erkrankten Eltern (KipsE) für ein gesundes Aufwachsen benötigen.
Ein zentrales Risiko für das gesunde Aufwachsen von Kindern ist die psychische Verfassung oder Suchterkrankung eines Elternteils. Schätzungen zufolge wachsen etwa 15 bis 20 % der Kinder mit mindestens einem psychisch und/oder suchterkrankten Elternteil auf, was in einer durchschnittlichen Schulklasse von 20 Kindern 3 bis 4 betroffene Kinder bedeutet. Im Kreis Wesel liegt die Zahl betroffener Kinder und Jugendlicher für das Jahr 2023 bei 11.558 bis 15.410. Diese Kinder sind besonders gefährdet, selbst psychische oder Suchterkrankungen zu entwickeln.
Das Netzwerktreffen bot den Fachkräften die Möglichkeit, sich über Berufsgruppen hinweg auszutauschen und zu vernetzen, um das Risiko für betroffene Kinder zu minimieren. Frau Prof. Dr. Karla Verlinden von der Katholischen Hochschule NRW präsentierte den Teilnehmenden verschiedene Ansätze zur Stärkung der psychischen Widerstandskraft von Kindern mit psychisch belasteten Eltern und zur Unterstützung des Familiensystems.
„Ich freue mich, dass das Netzwerktreffen auf so großes Interesse gestoßen ist. Die rege Teilnahme der Fachkräfte aus den verschiedenen Berufsfeldern heraus zeigt, wie aktuell das Thema in der Praxis ist und welche Chancen in der gemeinsamen Entwicklung von Lösungen für die Familien liegen. Durch den Austausch von Erfahrungen und Kompetenzen können gezielte Maßnahmen entwickelt werden, die das Wohl der Familien in den Mittelpunkt stellen. So können wir als starke, vernetze Gemeinschaft den Familien besser zur Seite stehen“, so die verantwortliche Netzwerkkoordinatorin Ina Küpperbusch vom Fachdienst Gesundheit des Kreises Wesel.
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