Depression – und jetzt?! Rund 120 Besucher folgten der Einladung des Bündnisses gegen Depression im Kreis Wesel zu praxisorientierten Workshops

An zwei Samstagen (11.11.2017 und 02.12.2017) hat das Bündnis gegen Depression im Kreis Wesel gemeinsam mit den sozialpsychiatrischen Zentren zu praxisorientierten Workshops zum Umgang mit den Symptomen der Depression eingeladen. An beiden Tagen nahmen jeweils 60 Betroffene, Angehörige und Interessierte die Angebote im Kreishaus Wesel und im Don-Bosco Haus in Moers wahr.

Am Samstag, 02. Dezember 2017, begrüßte Kreisdirektor Ralf Berensmeier die Besucher in Moers: „Auch wenn heute das erste Adventswochenende ist, bin ich nicht verwundert über die große Nachfrage zu diesem Thema. Die Depression ist eine Volkskrankheit, alleine im Kreis Wesel sind aktuell über 20.000 erwachsene Bürgerinnen und Bürger erkrankt. Hinzu kommt die Betroffenheit des sozialen Umfeldes. Umso wichtiger ist es, dass es Veranstaltungen wie diese und engagierte Menschen gibt, die den Betroffenen Unterstützung anbieten.“

Das Bündnis gegen Depression hat sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung depressiv kranker Menschen zu verbessern und die Erkrankung aus der Tabuzone herauszuholen. „Wir möchten darüber informieren, dass die Depression jeden treffen kann“, erläuterte Ines Leuchtenberg, Psychiatriekoordinatorin des Kreises Wesel. „Die Depression zeigt sich in ganz unterschiedlichen Symptomen, was die Diagnostik teilweise erschwert, dennoch zählt sie zu den gut behandelbaren Erkrankungen.“

Die „Erfahrungsgruppen für Menschen mit Depressionen im Kreis Wesel“ als ein Projekt des Bündnisses gegen Depression richtet sich an Betroffene, um die Wartezeit auf einen Therapieplatz zu überbrücken. Neben einem Austausch unter einer fachlichen Moderation gibt es dort auch Informationen zum Umgang mit der Erkrankung und deren verschiedenen Symptomen. Die Teilnahme an den Gruppen ist durch die Förderung der BKK Novitas für alle Interessierten kostenlos möglich.

Claudia Kohler, Leiterin des sozialpsychiatrischen Zentrums (SPZ) in Moers, ergänzte: „Die Angebote des SPZ stehen allen Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie ihren Angehörigen zur Verfügung. Die Beratenden dort haben die individuellen Belange der Ratsuchenden im Blick.“

Nach einer kleinen, aber leckeren Stärkung hatten alle Anwesenden die Gelegenheit, sich in fünf Workshops zu den Themen Bewegung, Achtsamkeit, Musik, Selbsthilfegruppe und „Erfahrungsgruppe für Menschen mit Depressionen im Kreis Wesel“ zu informieren und diese auszuprobieren.

Niels Ebling vom Kreissportbund zeigte, wie sich guttuende Bewegung in den Alltag integrieren lässt und nutzte das trockene Wetter für einen Spaziergang mit anschließendem Cross Boule Spiel.

Petra Roosen vom Caritasverband Moers – Xanten e.V. zeigte in adventlicher Atmosphäre, dass Achtsamkeit keine Entspannung bedeutet, sondern eine Konzentration auf die eigenen Gefühle und die Wahrnehmung eigener Bedürfnisse.

Im Workshop zum Thema Musik stellte Peter Hanrath vom Caritasverband Duisburg viele verschiedene Instrumente zur Verfügung und ließ die Gefühle und Stimmungen der einzelnen Teilnehmenden erklingen.

Die Bedeutung der Selbsthilfegruppen sowie deren Vorteile veranschaulichte Sandra Tinnefeld von der Selbsthilfekontaktstelle den Interessierten. Die Entlastung durch die Aussprache der Herausforderungen, die mit den Symptomen der Depression einhergehen, wurde von den Teilnehmenden deutlich gemacht.

Gabriele Klein als eine der Moderatorinnen der „Erfahrungsgruppe für Menschen mit Depressionen im Kreis Wesel“ erarbeitete gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmenden eine Liste angenehmer Tätigkeiten und verdeutlichte die notwendige Balance zwischen den Aktivitäten, die erledigt werden müssen und denen, die gerne durchgeführt werden.

Insgesamt lobten die Besucherinnen und Besucher die praktischen Angebote und vor allem die vielen Hinweise auf die Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten im Kreis Wesel.

Konkrete Unterstützungs- und Hilfsangebote für den Kreis Wesel finden Sie hier

 

Claudia Kohler, Caritasverband Moers – Xanten e.V. / Petra Roosen, Caritasverband Moers – Xanten e.V.  / dahinter: Gabriele Klein, Caritasverband Moers – Xanten e.V. / Peter Hanrath, Caritasverband Duisburg / Sandra Tinnefeld, Selbsthilfekontaktstelle, Paritätischer Wohlfahrtsverband NRW / Niels Eblilng, Kreissportbund / Prof. Dr. med. Karsten Heekeren, St. Nikolaus Hospital, Rheinberg / Ines Leuchtenberg, Psychiatriekoordination, Kreis Wesel / Ralf Berensmeier, Kreisdirektor Kreis Wesel

Von links nach rechts: Claudia Kohler, Caritasverband Moers – Xanten e.V. / Petra Roosen, Caritasverband Moers – Xanten e.V.  / dahinter: Gabriele Klein, Caritasverband Moers – Xanten e.V. / Peter Hanrath, Caritasverband Duisburg / Sandra Tinnefeld, Selbsthilfekontaktstelle, Paritätischer Wohlfahrtsverband NRW / Niels Eblilng, Kreissportbund / Prof. Dr. med. Karsten Heekeren, St. Nikolaus Hospital, Rheinberg / Ines Leuchtenberg, Psychiatriekoordination, Kreis Wesel / Ralf Berensmeier, Kreisdirektor Kreis Wesel