Betuwe: Die Kommunen an der Bahnstrecke und der Kreis Wesel fordern schnelleres Abschalten des Stroms bei Zugunfällen
Landrat Dr. Ansgar Müller sowie Christoph Gerwers, Bürgermeister der Stadt Rees, nehmen das Zugunglück in Meerbusch-Osterath zum Anlass, im Namen aller Gemeinden und Städte an der Betuwe-Strecke auf eine schon vor Jahren geforderte Verbesserung der Rettungsmaßnahmen hinzuweisen.
Nach Ansicht der Arbeitsgruppe Betuwe muss sichergestellt sein, dass der Bahnstrom nach einem Unfall so schnell wie möglich abgeschaltet wird, sodass der Einsatz der Rettungskräfte dadurch nicht verzögert wird.
Diese Forderung richtet sich an das Eisenbahnbundesamt, den NRW-Innenminister Herbert Reul und an die Deutsche Bahn AG.
Mit dieser Forderung soll eine Situation wie in Meerbusch zukünftig verhindert werden. Bisher besagt eine Vereinbarung zwischen den Ländern und der Bahn, dass der Strom im Notfall innerhalb von 30 Minuten abgeschaltet sein muss.
Rettungskräfte, die regelmäßig viel schneller am Einsatzort eintreffen, können den Verletzten dann nicht sofort helfen. Das vorgesehene Zeitfenster von 30 Minuten verzögert dementsprechend die oft überlebenswichtigen Rettungsmaßnahmen.
„Nach unserer Kenntnis ist auf den Streckenabschnitten der Betuwe-Linie in den Niederlanden bereits sichergestellt, dass die Einsatzkräfte ohne Verzögerung zu den Verletzten gelangen und sie versorgen können“, schildert Landrat Dr. Ansgar Müller.
Auf der Strecke zwischen Krefeld und Neuss ist ein Regionalexpress auf einen stehenden Güterzug aufgefahren. Dabei verletzten sich etwa 50 Menschen.