Besuch einer Delegation aus der County Durham: Spendenübergabe und Kranzniederlegung
Von 31. März bis zum 4. April 2025 besucht eine dreiköpfige Delegation aus der County Durham ihren deutschen Partnerkreis Wesel. Die Grafschaft Durham ist seit 1953 Partnerkreis des damaligen Kreises Moers und seit der Gebietsreform Partnerkreis des Kreises Wesel.
Richard Bell und Alan Shield sind Mitglieder des County Councils, also des dortigen politischen Rates. Amanda Tutin vom „Team Visit Durham“ begleitet als Verwaltungsmitarbeiterin die beiden Politiker. Auf dem Programm des Besuchs stehen neben dem Besuch des Soldatenfriedhofs vor allem die Themen ländliche Entwicklung und Migration. Die Delegation wird beispielsweise den Biohof Frohnenbruch und die Schülerinnen und Schülern der Internationalen Förderklasse am Mercator Berufskolleg in Moers besuchen.
Am Dienstag, 1. April, überreichte Richard Bell stellvertretend für die englische Delegation eine Spende in Höhe von 500 Euro für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. (VDK) an Regierungspräsident Thomas Schürmann, VDK-Bezirksvorsitzender, und Landrat Ingo Brohl, VDK-Kreisvorsitzender im Weseler Kreishaus. Der Volksbund ist eine humanitäre Organisation, die sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe widmet, Kriegstote im Ausland zu suchen, zu bergen, würdig zu bestatten und ihre Gräber zu pflegen. Außerdem betreut der Volksbund Angehörige und berät öffentliche und private Stellen in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, auch international. Der Volksbund finanziert seine Arbeit überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.
Landrat Ingo Brohl: „Nach 80 Jahren Frieden in Europa sehen wir durch den russischen Angriff auf die Ukraine durch Krieg verursachtes Leid und Tod wieder aus nächster Nähe. Was lange Zeit undenkbar schien, ist nun Realität. Vor diesem Hintergrund, ist es wichtiger denn je, die Erinnerungskultur aktiv zu pflegen, so wie es sich der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge zur Aufgabe gemacht hat. Ich freue mich, dass dies auch für unsere englischen Freunde ein wichtiges Thema ist.“
Thomas Schürmann ergänzt: „Die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und das Gedenken an die Opfer sind Mahnung und Verpflichtung zugleich. Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge leistet mit seiner Arbeit einen unschätzbaren Beitrag zur historischen Aufarbeitung und zur Bewahrung der Erinnerungskultur. Der Besuch der Delegation aus der County Durham und ihre großzügige Spende an den Volksbund unterstreichen das gemeinsame Engagement für die Würdigung der Opfer des Krieges – besonders in einer Zeit, in der wir die schrecklichen Auswirkungen von Krieg in Europa wieder vor Augen geführt bekommen.“
Im Anschluss an die Spendenübergabe besuchten die Delegationsmitglieder und der Landrat den Soldatenfriedhof in Rheinberg, wo sie gemeinsam dem Branch President, Colonel (Retired) Stephen Owen (OBE der Royal British Legion, Rheindahlen Branch e.V.) einen Kranz niederlegten. Die Kriegsgräberstätte Rheinberg wurde im April 1946 vom Heeresgräber-Dienst für die Umbettung von Gräbern des Commonwealth eröffnet, die von zahlreichen deutschen Friedhöfen in der Umgebung geborgen worden waren. Die Mehrzahl der Gefallenen, die heute auf dem Friedhof ruhen, sind Piloten des Royal Air Force Bomber Command, deren Gräber aus Düsseldorf, Krefeld, München-Gladbach, Essen, Aachen und Dortmund umgebettet wurden. Die Männer der anderen Kampfverbände, die in Rheinberg bestattet sind, verloren ihr Leben in der Schlacht um das Rheinland oder auf dem Vormarsch vom Rhein zur Elbe. Insgesamt sind auf der Kriegsgräberstätte Rheinberg 3.330 Commonwealth-Soldaten des Zweiten Weltkrieges bestattet bzw. beigesetzt.


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