50 Jahre Kreis Wesel: Kreisausschuss tagt in ehemaliger Kreisstadt Dinslaken

Am Donnerstag, 3. April 2025, fand die Sitzung des Kreisausschusses anlässlich des 50. Kreisjubiläums in der ehemaligen Kreisstadt Dinslaken statt. In Vertretung von Frau Eislöffel hieß Kämmerer und Erster Beigeordneter aus Dinslaken Achim Thomae die Ausschussmitglieder im historischen Rathaus, das damals auch als Kreishaus fungiert hatte, herzlich willkommen. Für einen besonderen Moment sorgte zudem Mirko Schombert mit seinen Kolleginnen Vera Rumpel und Oleksandra Zapolska vom Landestheater Burghofbühne, die die Ausschussmitglieder vor Sitzungsbeginn mit einem kurzen Auftritt aus dem Programm begeisterten.

Der Kreisausschuss befasste sich mit der Verbesserung der Verkehrssicherheit im Kreis Wesel. Die Kreisverwaltung hatte zugesagt, der Politik im ersten Quartal 2025 einen Erfahrungsbericht zur Umstellung des Messbetriebs vorzulegen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse sprachen sich die Ausschussmitglieder mehrheitlich dafür aus, wichtige Maßnahmen zur Optimierung der Geschwindigkeitsüberwachung zu beschließen. Dazu gehören die Umrüstung der Messtechnik an der Messanlage auf der A42 auf moderne Lasertechnologie, die Anschaffung eines neuen Zugfahrzeugs für den Messbetrieb sowie die Ersatzbeschaffung einer durch Vandalismus zerstörten Semistation. Um diese Maßnahmen umzusetzen, soll der Kreistag die im Haushalt 2025 vorgesehenen und mit einem Sperrvermerk versehenen Mittel in Höhe von 500.000 Euro freigeben. Diese Investitionen sollen dazu beitragen, die Effizienz und Zuverlässigkeit der Verkehrsüberwachung im Kreis Wesel langfristig zu sichern. Die endgültige Entscheidung trifft der Kreistag voraussichtlich in der kommenden Sitzung am Donnerstag, 10. April 2025.

Diskutiert wurde außerdem darüber, dass nach einer Gesetzesänderung nun auch die mittleren kreisangehörigen Kommunen zur Geschwindigkeitsüberwachung berechtigt sind. Hier empfahl der Kreisausschuss mehrheitlich, dass die Verwaltung in Erfahrung bringen möge, welche weiteren Kommunen hierzu eigene Blitzer beschaffen wollen, um auf der Basis zu entscheiden, ob auch der Kreis zur Stärkung der Verkehrssicherheit noch weitere semistationäre Anlagen anschaffen möge.

Der Kreisausschuss thematisierte außerdem die Zukunft der Kreis Weseler Abfallgesellschaft mbH & Co. KG (KWA). Er stimmte einstimmig zu, den Gesellschaftsvertrag der KWA zu ändern, damit das Unternehmen auch im Bereich der Energiewirtschaft eigenständig tätig werden kann. Außerdem sprach sich der Ausschuss dafür aus, der Gründung einer GmbH für Energieprojekte mit 25.000 EUR Stammkapital zuzustimmen. Die Kreis Weseler Abfallgesellschaft hält 70 % und die Stadtwerke Kamp-Lintfort 30 %. Der Kreistag wird schließlich darüber entscheiden.

Zum Hintergrund: Im Rahmen der zukünftigen Entwicklung des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof plant die KWA eine Erweiterung ihrer bisherigen Tätigkeiten. Neben den traditionellen Aufgaben im Bereich der Abfallwirtschaft sollen künftig auch energiewirtschaftliche Leistungen, die nach kommunalrechtlichen Vorgaben zulässig sind, erbracht werden. Damit verfolgt die KWA das übergeordnete Ziel, das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof zu einem „Abfall- und Energiezentrum Asdonkshof“ weiterzuentwickeln.

Um diese Zukunftsperspektive erfolgreich umzusetzen, hat die KWA in einer Arbeitsgruppe eine umfassende Strategie zur Unternehmensentwicklung erarbeitet. Die Umsetzung dieses Plans soll – vorbehaltlich der Zustimmung der Gesellschafter Kreis Wesel und Stadt Kamp-Lintfort in den entsprechenden Gremien – schrittweise in den kommenden Jahren erfolgen.

Als erste Schritte sind dabei eine Änderung des Gesellschaftsvertrages der KWA sowie die Gründung einer neuen Beteiligungsgesellschaft vorgesehen, um die bereits bestehenden energiewirtschaftlichen Aktivitäten im Bereich der Abfallentsorgung weiter auszubauen. Über beide Maßnahmen – die Änderung des Gesellschaftsvertrages und die Gründung der Beteiligungsgesellschaft – wird die Gesellschafterversammlung der KWA durch Beschluss entscheiden. Dabei bedarf es der vorherigen Zustimmung des Kreistages und des Stadtrates von Kamp-Lintfort. Dieser Schritt markiert eine bedeutende Weiterentwicklung des Asdonkshofs als zukunftsorientiertes Zentrum für Abfallwirtschaft und Energieversorgung.

Die KWA vermarktet bereits erfolgreich die entstehenden Energien aus der Abfallbehandlung, wie Strom und Fernwärme, was sowohl die Wirtschaftlichkeit der Anlagen als auch die Energieversorgung der Städte Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn unterstützt. Bisher sind diese energiewirtschaftlichen Tätigkeiten eng mit der Abfallwirtschaft verbunden. Zukünftig plant die KWA, zusätzlich kommunalrechtlich zulässige energiewirtschaftliche Leistungen anzubieten. Hierfür ist unter anderem der Bau eines „Solarparks“ auf der Deponiereservefläche geplant. 

Der Weseler Kreisausschuss tagte in Dinslaken

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