Hilfen gegen Hitze für pflegebedürftige Menschen

In der Pflege sind die Pflegekräfte bei gesteigerten Temperaturen regelmäßig mit der fehlenden Wahrnehmung älterer Menschen konfrontiert,  mehr Wasser als üblich zu trinken. 

Klassische Folgen sind Dehydrierung, Elektrolytentgleisung, Überhitzung und Hitzschlag, die sich beispielsweise in Lethargie, unruhigem Verhalten, Verwirrtheit, Schwindel oder Aggressivität ausdrücken können. Verhaltensänderungen sind unter Umständen auch darauf zurückzuführen, dass die Wirksamkeit verordneter Medikamente durch den veränderten Stoffwechsel herabgesetzt wird. Überdies kann die nicht sachgerechte Lagerung von Medikamenten im Haushalt der zu pflegenden Menschen die Wirksamkeit beeinträchtigen.  

Für die Experten in der häuslichen Pflege sind das keine Neuigkeiten. Der Fachdienst Gesundheitswesen möchte die Arbeit der Pflegekräfte unterstützen, wenn diese nicht vor Ort sind und auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten können. Mit dem Flyer im außergewöhnlichen Kühlschrank-Format sollen ältere Menschen beim Gang zum Kühlschrank oder beim Aufenthalt in der Küche daran erinnert werden, regelmäßig zu trinken. 

Leitungswasser oder ungesüßte Teesorten lassen sich in einem größeren Gefäß täglich wunderbar vorbereiten und über den ganzen Tag hinweg gekühlt oder bei Zimmertemperatur genießen. Gleichzeitig besteht am Abend die Selbstkontrolle, ob die vorbereitete Menge getrunken worden ist.  

Unter klima-gesundheit@kreis-wesel.de können gerne weitere Flyer durch die ambulanten Pflegedienste angefragt werden. Auch ältere Menschen, die durch Haushaltsangehörige gepflegt werden oder die für sich einen Bedarf sehen, dürfen sich gerne melden. 

Als Angabe ist die Lieferadresse, die verantwortliche Person (bei Einrichtungen der ambulante oder stationären Pflege) und die benötigte Anzahl an Kühlschrank-Flyern erforderlich. 

Den Einrichtungen der stationären Pflege ist informativ noch einmal die "Bundeseinheitliche Empfehlung des Qualitätsausschusses Pflege zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in Pflegeeinrichtungen und -diensten vom 28.03.2024" nahegelegt. Diese ist hier als Download verfügbar.

Aufsuchende Gesundheitshilfe

Mit Einführung der aufsuchenden Gesundheitshilfe im Kreis Wesel konnte die Erreichbarkeit von Personen ohne Zugang zum sozialen System erweitert werden. Die Inbetriebnahme des MediMobils sorgt für ein niederschwelliges medizinisches Angebot und richtet sich insbesondere an den Personenkreis, der von Wohnungslosigkeit betroffen ist, psychisch oder suchterkrankt ist, oder aus anderen Gründen den Weg zur gesundheitlichen Grundversorgung eher meidet. In der Zeit von Juni bis September wird im Rahmen dieser Tätigkeit zusammen mit dem betroffenen Personenkreis verstärkt die Gefahren von Hitze erörtert und auch ein begrenztes Kontingent an nachhaltigen Trinkflaschen zur Leitungswassernutzung ausgegeben.