Gemeinsam für eine gute Versorgung: Pflege-Konferenz im Kreishaus Wesel

Am Mittwoch, 31. Mai 2023, tagte die Kommunale Konferenz Alter und Pflege im Kreishaus Wesel. Rund 130 Teilnehmende diskutierten die aktuelle Versorgung Pflegebedürftiger heute und in Zukunft. Vertretende von Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Beratungsstellen, Pflegekassen, Pflegeschulen, Verbänden der freien Wohlfahrtspflege sowie Verantwortliche der Kommunalpolitik und den Kommunen nahmen teil.

Kreisdirektor Ralf Berensmeier: „Wir sehen, dass die Zahl pflegebedürftiger Menschen bereits steigt und dieser Trend sich weiter fortsetzen wird. Die größte Herausforderung bei dieser Entwicklung ist der Mangel an Pflegekräften. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, die Strukturen der Pflege so zu gestalten, dass pflegebedürftige Menschen auch in Zukunft würdevoll und selbstbestimmt versorgt werden.“

Die Anzahl der Bürgerinnen und Bürger, die älter sind als 80 Jahre, ist in den vergangenen 20 Jahren um ca. 22.000 gestiegen. Im Jahr 2001 waren ca. 13.000 Menschen im Kreis Wesel pflegebedürftig, im Jahr 2021 rund 38.700 Menschen. Die größte Unterstützung und Pflege leisten Familienangehörige und das soziale Umfeld.

Altenpflegeangebote im Kreis Wesel

In 56 Altenpflegeheimen im Kreisgebiet werden gegenwärtig 5.056 Plätze angeboten, davon 4.362 in Einbettzimmern.  Drei weitere Pflegeheime sind bereits in Planung.

Wenn pflegende Angehörige selbst krank werden oder Urlaub geplant ist, können Pflegebedürftige zeitlich begrenzt für einen bestimmten Zeitraum in eine Kurzzeitpflegeeinrichtung einziehen. Hier ist eine positive Entwicklung erkennbar: 139 Plätze sind im Kreis Wesel vorhanden, die ausschließlich der Kurzzeitpflege gewidmet sind. Weitere 55 Plätze kommen in Zukunft dazu. Darüber hinaus bieten alle Altenpflegeheime im Kreis Wesel auch Kurzzeitpflege an, wenn zum Zeitpunkt der Nachfrage ein Platz frei ist.

76 ambulante Pflegedienste im Kreis Wesel versorgten im Jahr 2021 ca. 7.500 Pflegebedürftige in der eigenen Wohnung. Bei der dargestellten Entwicklung ist damit zu rechnen, dass die Pflegedienste durch den Personalmangel bei der Planung der Touren nicht mehr die besonderen Wünsche der Pflegebedürftigen, wie beispielsweise ein Theaterbesuch, so berücksichtigen können, wie es heute noch oft möglich ist.

Marlene Kolkmann und Dr. Ralf Tebest, die die Pflegeplanung bei der Kreisverwaltung verantworten, stellten heraus, dass es zu wenig Angebote für spezifische Zielgruppen wie jüngere Pflegebedürftige oder psychisch Erkrankte gibt.  Darauf wird sich der Fokus der Pflegeplanung richten.

Themenschwerpunkt Fachkräftegewinnung

Für den bereits vorhandenen und noch größer werdenden Fachkräftemangel soll mit unterschiedlichen Maßnahmen begegnet werden. Der wichtigste Punkt ist die Ausbildung von Pflegefachkräften. Aber auch der Gewinn zusätzlichen Personals aus dem Ausland stellt eine Alternative dar. Pflege stellt eines der zukunftsträchtigsten Berufsfelder der Zukunft dar. In der Pflege qualifizierte Menschen müssen nicht befürchten, arbeitslos zu werden. Der Einstieg in dieses Berufsfeld ist bereits mit einem Hauptschulabschluss möglich. Interessierte an der Pflegeausbildung wenden sich direkt an die Pflegeschulen oder die Pflegeeinrichtungen im Kreis Wesel.

Die Ergebnisse dieser Konferenz werden in dem örtlichen Pflegeplan eingearbeitet.  Der Plan wird zum Ende des Jahres auf der Internetseite des Kreis Wesel veröffentlicht.

Allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit dem Thema Pflegebedürftigkeit auseinandersetzen, können sich umfangreich über Ansprüche und Hilfeangebote durch die kommunale Pflegeberatung in den Rathäusern informieren. Dieses Angebot ist kostenfrei. Alle Infos unter www.pflege-kreis-wesel.de.

v.l.: Daniel Wentz (Home Instead Wesel), Thomas Kegler (Caritasverband Moers/Xanten), Martina Renz (Pflegeberatung Hünxe), Birgit Kessler („Die Pflege“ Moers), Kreisdirektor Ralf Berensmeier, Marlene Kolkmann (Kreis Wesel, FD 56), Ulrich Petroff (FD 56), Dr. Ralf Tebest (FD 56)

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