VRR-Schnellbuskonzept im Ausschuss für Mobilität und Verkehr
Zur Umsetzung des VRR-Schnellbus-Konzepts ("X-Bus") im Kreis Wesel hat der Ausschuss für Mobilität und Verkehr am Montag, 6. September 2021, einstimmig eine Empfehlung abgegeben. Durch das Konzept sollen schienenferne Orte regional an den schienengebundenen Personennahverkehr oder größere Nachbarstädte angeschlossen werden und Lücken zwischen Städten, großen Stadtteilen oder im städteübergreifenden ÖPNV geschlossen werden. Ziel ist es, attraktive Verbindungen im einheitlichen 60 Minuten-Takt (auch am Wochenende) anzubieten.
In mehreren Gesprächsrunden zwischen dem Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR), den kommunalen ÖPNV-Aufgabenträgern der Kreise Kleve, Recklinghausen und Wesel sowie den Verkehrsunternehmen wurden die möglichen Linien inklusive Haltestellen und Angebotsfahrplan ausgestaltet. Ende Juni 2021 hat der VRR der Realisierung einer ersten Stufe von insgesamt sieben Schnellbus-/X-Bus-Linien zugestimmt, darunter folgende Linien im Kreis Wesel: - X05 Wesel – Schermbeck – Dorsten (ersetzt SB21, SB18 bleibt erhalten), X27 Kleve – Kalkar – Xanten – Wesel (ersetzt Linie 44 und SB6) und X28 Goch – Uedem – Xanten – Wesel (neue Linie, Linie 74 bleibt erhalten, ersetzt SB6-Fahrten in der Hauptverkehrszeit).
Nach Berücksichtigung einer Einnahmenprognose und der seitens des Landes Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellten Fördermittel hat der Verkehrsverbund Rhein Ruhr unter Berücksichtigung einer Mitfinanzierung von 0,50 € je km einen jährlichen Zuschussbedarf in Höhe von rund 2 Mio. Euro ermittelt. Dieser müsste durch die ÖPNV-Aufgabenträger ausgeglichen werden. Auf den Kreis Wesel entfällt danach ein Anteil von rund 1,15 Mio. €. Eine konkrete Summe kann aber erst u.a. nach Abschluss der Vertragsgestaltungen ermittelt werden. Die Zusage der Finanzierung durch den VRR soll 5 Jahre gelten, wobei in den ersten 3 Jahren die Linien als "Pilot-Phase" intensiv beobachtet werden, um dann ca. 2 Jahre Zeit zu haben, über einen Umgang mit den Linien nach Ablauf der 5 Jahre zu entscheiden. Nach den ersten 5 Jahren wäre dann eine Verlängerung bis auf die Rest-Laufzeit der Landesförderung von insgesamt 10 Jahren möglich.
Die endgültige Entscheidung soll im Kreistag Ende September getroffen werden. Danach beabsichtigt die Kreisverwaltung ergänzend hierzu die eigenen Expressbus-Planungen aus dem Nahverkehrsplan 2017 zu überarbeiten, um damit im Korridor bestehender Linien vorhandene Bedienungslücken zu schließen. Wie zuvor die Schnellbus-Linien, sollen auch die Expressbus-Linien mit einem Fahrplan und einem "Preisschild" versehen werden.