Umwelt- und Planungsausschuss: RAG berichtet über Regulierung der Grubenwasserverhältnisse
Am Dienstag, 7. September 2021, berichtete der bei der Ruhrkohle AG (RAG) für das Genehmigungsmanagement zuständige Werner Grigo gemeinsam mit seinem Kollegen Jörg Pötschki im Umwelt- und Planungsausschuss des Kreises Wesel über die geplante Regulierung der Grubenwasserverhältnisse im ehemaligen Ruhrbergbau, insbesondere im Kreis Wesel.
Das Grubenwasserkonzept der RAG folgt dem Grundsatz, dass Unterhaltungsaufwand und Energieverbrauch reduziert und zugleich die Oberflächengewässer entlastet werden sollen. Daher sollen die aktuell 20 Wasserhaltungsstandorte auf sechs Standorte im Ruhrrevier und einen in Ibbenbüren reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Grubenwasserspiegel auf 600m unter der Oberfläche ansteigen. So ist laut RAG der Schutz der für Trinkwasserversorgung benötigten Wasserschichten auf Dauer gewährleistet.
Über die Belastung des Grubenwassers mit Salzen und organischen Schadstoffen hat die RAG umfangreiche Prognosen erarbeiten lassen. Sollte letztlich eine entsprechende Behandlung nötig sein, hat die RAG auch am Standort Lohberg dafür Flächen reserviert.
Für die Grubenwasserhaltung im Bereich des Kreises Wesel und der östlich angrenzenden Bergbauregion ist die zentrale Grubenwasserhaltung auf den Schachtanlagen Hünxe und Lohberg vorgesehen. Dafür wird ein wasserrechtliches Zulassungsverfahren eingeleitet. Die zwischen Hünxe und Lohberg sowie zwischen Lohberg und dem Rhein vorgesehenen Rohrleitungen wären in einem bergrechtlichen Verfahren zu genehmigen. Über die Trassenführung dieser Leitungen besteht noch keine Klarheit. Beide Planungen werden einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. In diesem Zusammenhang erhält auch die Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich einzubringen.
Jährlich sollen für die Ewigkeit rund 33 Millionen m³ Grubenwasser bei Voerde-Möllen in den Rhein geleitet werden.
„Allein diese Dimension erklärt die hervorgehobene Bedeutung dieser Planungen für den Kreis Wesel“, so Helmut Czichy, Vortandsmitglied für den Bereich Umwelt der Kreisverwaltung. „Die Pläne der RAG klingen durchaus plausibel. Dennoch bleibt die Frage der Ewigkeitslasten offen – auch aus ökologischer Sicht. Auch bezüglich des Trassenverlaufs besteht noch großer Klärungsbedarf.“ Die Kreisverwaltung fordert zudem, das Vorhaben als Gesamtsystem zu betrachten, es dementsprechend zu planen und alle Betroffenen sowie die Öffentlichkeit an den Planungen zu beteiligen.