Umwelt- und Planungsausschuss des Kreises Wesel
Im Umwelt- und Planungsausschuss des Kreises Wesel am Mittwoch, 28. November, stellte Thomas Kämmerling, Leiter des Eigenbetriebs des Regionalverbands Ruhr für die Waldbewirtschaftung (RVR Ruhr Grün), die Arbeit der Ranger/innen vor.
Seit 2004 setzt RVR Ruhr Grün Ranger ein. Ranger sind ausgebildete Forstwirte, die einen zusätzlichen Lehrgang zum/zur Natur- und Landschaftspfleger/in erfolgreich abgeschlossen haben. Sie haben sehr gute Ortskenntnisse und Waldbesucher können sie aufgrund ihrer einheitlichen Bekleidung mit grüner Jacke inklusive Abzeichen, grüner Hose und Kopfbedeckung sofort erkennen. Sie leisten Erste Hilfe bei kleineren Unfällen und unterstützen Rettungsdienste bei ernsteren Gefahrenlagen. Darüber hinaus bauen, kontrollieren und sorgen sie für die Instandhaltung von Erholungseinrichtungen, Schildern, Waldspielplätzen und Wegabgrenzungen im Wald, klären Erholungssuchende auf, informieren über einzuhaltende Spielregeln und erteilen bei wiederholter Missachtung auch Verwarngelder. Derzeit sind fünf von sechs Rangerstellen besetzt, die sechste soll kurzfristig besetzt werden. Eine weitere Aufstockung ist aus dem vorhandenen Personalbestand des RVR jederzeit möglich. Kämmerling erläuterte den Ausschussmitgliedern in seinem Bericht die Möglichkeit, Ranger/innen künftig auch in den Naturschutzgebieten im Kreis Wesel, die sich nicht im Eigentum des RVR befinden, einzusetzen.
Arnd Cappell-Höpken (CDU) bezeichnete die Überlegung, Ranger/innen der RVR zur Verbesserung der Präsenz in den Naturschutzgebieten sowie zur Aufklärung und Kontrolle der Erholungssuchenden einzusetzen, als gut durchdacht. Vor einem eventuellen Einsatz für den Kreis Wesel müssten aber noch der zeitliche und räumliche Umfang sowie die Höhe der benötigten Finanzmittel geklärt werden. Obwohl Roman Reisch (Linke) zwar bezweifelte, dass sechs Ranger/innen ausreichten, um neben den derzeit betreuten Naherholungsgebieten des RVR auch noch Naturschutzbereiche im Kreis Wesel abzudecken, folgte er ebenso wie Rainer Mull (FDP/VWG), Helga Franzkowiak (Grüne) und Garbiele Wegner (SPD) Cappell-Höpken und bat RVR Ruhr Grün und die Kreisverwaltung, bilateral ein entsprechendes Konzept zu entwickeln und dieses dem Ausschuss im nächsten Sitzungszug zur Entscheidung über seine Finanzierung vorzulegen. Thomas Kämmerling freute sich über das große Interesse der Ausschussmitglieder, Ranger/innen im Rahmen einer Dienstleistungsvereinbarung für die Schutzgebietsüberwachung im Kreis Wesel einsetzen zu wollen. Die Verwaltung wurde einstimmig beauftragt, die Anforderungen an einen Rangereinsatz im Kreis Wesel inhaltlich, räumlich und zeitlich zu definieren und die Aufgabenwahrnehmung durch RVR-Ranger als sog. „Starterpaket“ einschließlich anfallender Kosten für einen Zeitraum von zunächst zwei Jahren mit Ruhr Grün zu erörtern. Die möglichen Kosten sollen in die Haushaltsberatungen 2019/2020 einfließen.
Darüber hinaus beauftragten die Ausschussmitglieder die Verwaltung, mit dem Trägerverein des Naturparks Hohe Mark – Westmünsterland e.V. eine längerfristige Finanzierungsvereinbarung vorzubereiten und dem Kreistag zur Beschlussfassung vorzulegen. Den Antrag des Trägervereins, die Folgefinanzierung zunächst für die Jahre 2020 bis 2024 mit einem jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von rund 36.000 Euro sicherzustellen, wurde einstimmig in die Haushaltsberatungen Anfang nächsten Jahres verschoben. Die Finanzierung des Kreises Wesel durch einen jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von derzeit 37.800 Euro endet zunächst mit dem Jahr 2019; über die Folgefinanzierung muss aber wegen des geplanten Doppelhaushaltes 2019/20 bereits jetzt entschieden werden.