Runder Tisch Ältere Menschen: Mobilität, Quartier und Pflegeberatung
Im Mittelpunkt der 37. Sitzung des Runden Tisches Ältere Menschen im Kreis Wesel am 04. Dezember 2018 standen das Mobilitätskonzept des Kreises Wesel, das Handlungskonzept des Quartiers Moers und die Pflegeberatung.
Kai Pachan, Verkehrs- und Stadtplaner aus Kamp-Lintfort, stellte das Mobilitätskonzept des Kreises Wesel vor: „Das Konzept bietet einen Nutzen für alle Bürgerinnen und Bürger, egal ob sie zu Fuß, mit dem Auto oder dem ÖPNV unterwegs sind. Nur durch die Verknüpfung aller Verkehrsarten und der Einbeziehung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen kann eine optimale und zeitverlustfreie Mobilität ermöglicht werden“. Um dem Problem verstopfter Straßen in den Innenstädten entgegenzuwirken, solle sowohl der Radverkehr als auch die Nutzung des ÖPNV gestärkt werden. Hier geht es auch um den Ausbau von Haltestellen zu barrierefreien Mobilstationen. Sie verknüpfen an einem Ort mehrere Verkehrsmittel und ermöglichen bzw. sichern Bürgerinnen und Bürgern eine flexible Mobilität.
Die Mitglieder des Runden Tisches sind sich einig, dass es mit dem Ausbau von Radwegen nicht getan sei. Man müsse ebenso dringend geeignete Abstellplätze für Fahrräder in der Stadt und in Wohngebieten schaffen. Zudem fordern sie die Aufstellung gut lesbarer Fahrpläne, zumindest an wichtigen Haltestellen, wie z. B. Rathaus, Bahnhof und Pflegeeinrichtungen.
Kornelia Jordan, Leiterin der Leitstelle Älterwerden - Altenhilfeplanung der Stadt Moers, informierte zu dem trägerübergreifenden Handlungskonzept, dass in Zusammenarbeit mit der ZWAR-Zentralstelle NRW (Zwischen Arbeit und Ruhestand) entstanden ist: „Alle Menschen sollen in Moers verlässliche und barrierefreie Rahmenbedingungen vorfinden, die ein selbstbestimmtes Leben bis zum Lebensende im vertrauten Umfeld ermöglichen“, beschrieb Jordan ein Leitziel des Konzepts. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen u. a. ab 2019 Stadtteilspaziergänge mit der Bürgerschaft zur Ermittlung von Verbesserungsbedarf im Sozialraum stattfinden. Weiterhin laden die Senioren-Begegnungs- und Beratungszentren ab dem kommenden Jahr haupt- und ehrenamtliche Akteure ein, um Bedarfe zu konkretisieren und Lösungen zu entwickeln.
Dr. Ralf Tebest, Hilfen für ältere Menschen, Kreis Wesel, gab einen Überblick über die gesetzlichen Beratungsaufträge für pflege- und hilfebedürftige Menschen. Er erklärte, dass es auch im Kreis Wesel sehr viele Beratungsangebote gebe, die zukünftig aber noch mehr vernetzt werden müssten.
Die Mitglieder des Runden Tisches stellten fest: „Wir müssen Wege finden, dass sich die Menschen rechtzeitig mit dem Thema Pflege beschäftigen. Bisher sind leider viele Menschen im Falle einer Pflegebedürftigkeit völlig unvorbereitet.“
Die Pflegeberatungsstellen in den Rathäusern beraten unabhängig, neutral und kostenlos rund um das Thema Pflege. Sie sind die erste Anlaufstelle für Pflegebedürftige und deren Angehörige.
Eine Auflistung der Pflegeberatungsstellen finden Sie unter www.pflege-kreis-wesel.de.