Runder Tisch Ältere Menschen:
Gerontopsychiatrische Beratung und Pflegeplanung

Gerontopsychiatrische Beratung und die örtliche Pflegeplanung standen auf der Tagesordnung der Sitzung des 38. Runden Tisches Ältere Menschen im Kreis Wesel. Vorsitzende Anne Oberdorfer begrüßte Kreisdirektor Ralf Berensmeier, Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen sowie Fraktionen des Kreistags.

Unter Gerontopsychiatrie versteht man die Diagnostik, Therapie und Prävention psychischer Erkrankungen wie Depression, Sucht, Psychose oder Demenz von Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Die Mitglieder betonten die Wichtigkeit einer frühzeitigen Beratung, um die Angehörigen zu entlasten. Durch die steigende Zahl älterer Menschen ist eine wachsende Nachfrage nach Beratungen wahrscheinlich.

Betroffene im Kreis Wesel können sich bei den Fachberatungsstellen Demenz in Wesel, Dinslaken, Voerde und Moers Hilfe holen, genauso wie bei den gerontopsychiatrischen Fachberatungsstellen in Dinslaken und Rheinberg. Eine Auflistung der gerontopsychiatrischen Beratungsstellen und weitere Informationen finden Sie unter www.pflege-kreis-wesel.de.

Zur örtlichen Planung zeigt sich, dass im Kreis Wesel die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen von 2015 mit 19.824 bis 2017 auf 25.158 angestiegen ist. Es handelt sich hierbei um 9.135 Männer und 16.023 Frauen. Pflegegeld erhielten 14.982 Menschen, 5.712 Menschen nahmen Hilfen ambulanter Pflegedienste in Anspruch und 4.464 Menschen lebten in Altenpflegeheimen. Im Kreis Wesel waren 17,7 Prozent aller Pflegebedürftigen im Jahr 2017 in einer stationären Pflegeeinrichtung, im Bundesdurchschnitt waren es 24 Prozent.

„Im Kreis Wesel können mehr Menschen auf Grund der guten häuslichen Versorgungsstrukturen länger im eigenen Wohnumfeld verbleiben,“ sagte Berensmeier. Die Kreisverwaltung sieht hierin eine Bestätigung der auch von der Politik unterstützten Leistungen nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“. Hierzu zählen die Pflegeberatung in den Kommunen, die Demenz- und Wohnberatung und die komplementären Dienste der Wohlfahrtsverbände. Weiterhin tragen das bürgerschaftliche Engagement, Netzwerke und ein großes Angebot an Tagespflegeeinrichtungen zum Erfolg bei.