Runder Tisch Ältere Menschen: Austausch zur Landärzteversorgung und Tagespflegeeinrichtungen

Am Dienstag, 12. Dezember 2023, tagte der Runde Tisch Ältere Menschen im Kreis Wesel zu den Themen Landärzteversorgung und Entlastungsmöglichkeiten pflegender Angehöriger durch Tagespflegeeinrichtungen.

Befürchtungen, dass die ärztliche Versorgung in einzelnen Bereichen des Kreises Wesel gefährdet ist, führte im Rahmen der Kommunalen Gesundheitskonferenz im November 2021 zur Gründung der Arbeitsgruppe „Hausärztliche Versorgung“. Den Mitgliedern des Runden Tisches Ältere Menschen wurde nun der Abschlussbericht vorgestellt. Zur Sicherung der Praxisnachfolge wurden verschiedene Aktivitäten von der Arbeitsgruppe in enger Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) initiiert. Hierzu zählte u. a. die Teilnahme des Kreises Wesel an der Landpartie am 28. und 29. April 2023 in Wesel, bei der Ärzte und Ärztinnen, die an einer Landarztpraxis interessiert waren und Ärzte und Ärztinnen, die ihre Praxis aus Altersgründen aufgeben wollen, zueinanderfanden und beraten wurden. Der Kreis Wesel konnte mit dieser Aktion vier niederlassungsinteressierte Medizinerinnen und Mediziner gewinnen und setzt auch weiterhin auf unterstützende Aktivitäten der Städte und Gemeinden.

Anschließend berieten sich die Mitglieder zum Thema Tagespflege, einem wichtigen Baustein für Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Bei der Pflege nahestehender Personen ist es wichtig, ausreichende Hilfs- und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen, um sich Erholungszeiträume zu ermöglichen.

Da im Kreis Wesel noch Kapazitäten vorhanden sind, soll für diese Art der Entlastung geworben werden. Die Mitglieder des Runden Tisches Ältere Menschen stellten fest, dass viele Menschen das Angebot, die Möglichkeiten und die Finanzierung der Tagespflege für pflegebedürftige Menschen nicht kennen.

So wurde seitens der Kreisverwaltung über dieses Thema umfassend informiert. Je nach Pflegegrad sind durch die Leistungen der Pflegekasse durchschnittlich neun bis 23 Besuchstage pro Monat finanzierbar. Vom Pflegebedürftigen müssen lediglich die Kosten von Unterkunft und Verpflegung i. H. v. ca. 24 Euro täglich getragen werden. In manchen Fällen werden diese Kosten vom Sozialamt im Rahmen der Grundsicherung übernommen. Sehr wichtig zu wissen ist, dass das Pflegegeld, bzw. die Leistungen der Pflegedienste in voller Höhe zur Verfügung stehen, wenn die Tagespflege besucht wird. Anders als bei den ambulanten Pflegeleistungen, die, wenn sie nicht bei Pflegediensten abgerufen werden, als Pflegegeld ausgezahlt werden, verfällt der Anspruch auf Leistungen der Tagespflege, wenn sie nicht besucht wird.

Kreisdirektor Berensmeier wirbt für die Inanspruchnahme der Tagespflege: „Die Pflege oder Betreuung einer pflegebedürftigen Person kostet viel Energie und Kraft. Oft stoßen Pflegende an ihre Belastungsgrenze. Die Tagespflege bietet eine Möglichkeit, dass Pflegende wieder Zeit für sich selbst haben und sich erholen können. Aber auch die pflegebedürftige Person, die vielleicht allein lebt und oftmals einsam ist, kommt durch den Besuch einer Tagespflegeeinrichtung wieder in Gesellschaft und verbringt dort einen abwechslungsreichen Tag.“ Berensmeier rät allen betroffenen Angehörigen, sich in den kommunalen Pflegeberatungsstellen in den Rathäusern umfassend und sehr kompetent beraten zu lassen.

Alle Kontaktdaten zu Hilfs- und Unterstützungsangeboten sind auf der Internetseite des Kreises Wesel unter www.kreis-wesel.de/de/themen/pflege/ www.kreis-wesel.de/de/themen/pflege/ zu finden. Der Kontakt kann aber auch einfach über die kommunale Pflegeberatung der Rathäuser der Städte und Gemeinden des Kreises Wesel hergestellt werden.

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