Projektförderung des Bundesinnenministeriums gibt Rückenwind für innovatives Verwaltungshandeln im Kreis Wesel
„Verwaltungsrebellen-Labor“ – zu diesem interkommunalen Projekt haben sich der Kreis Wesel, die Stadt Essen und die Stadt Lünen mit der Initiative Verwaltungsrebellen zusammengeschlossen. In einer gemeinsamen Videokonferenz wurde am Freitag, 21. August, der Förderbescheid in Höhe von 180.000 Euro an Kreis Wesels Landrat Dr. Ansgar Müller, Oberbürgermeister Thomas Kufen (Stadt Essen) und Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns (Stadt Lünen) übergeben. Das „Verwaltungsrebellen-Labor“ ist eins von bundesweit 13 Projekten, die das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Rahmen des Programms „Regionale Open Government Labore“ fördert. Dabei soll innovative und kreative Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Verwaltung als auch zwischen Verwaltung und Bürger*innen gestärkt und noch selbstverständlicher gemacht werden.
In unterschiedlichen Veranstaltungsformaten und durch digitale Vernetzung können interessierte Innovationspionier*innen der drei Verwaltungen sich austauschen, gemeinsame Themen und Vorhaben vorantreiben, sich gegenseitig unterstützen, neue Arbeitsformen kennenlernen und diese Erfahrungen in ihren eigenen Verwaltungen verbreiten. Dabei werden sie begleitet von Moderatorinnen der Initiative Verwaltungsrebellen.
Anlass für die Erprobung neuer Formen der Kooperation bieten aktuelle Herausforderungen, die die beteiligten Kommunen beschäftigen. Bei der Kreisverwaltung Wesel sind dies zum Beispiel die Digitalisierung der Verwaltung und der demografische Wandel. „Wir erhoffen uns von den Denk- und Arbeitsweisen unserer Innovationspionier*innen Impulse dafür, Verwaltungen flexibler, effektiver und zufriedenstellender aufzustellen. Und das für Mitarbeiter*innen, Bürger*innen und andere Akteur*innen“, so Landrat Dr. Müller weiter.
Aber wieso „Verwaltungsrebellen“? „So nennen wir engagierte innovative Querdenker*innen, die als Mitarbeiter*innen in Verwaltungen eine offene und veränderungsfreudige Verwaltungskultur vorantreiben“, erläutert Sabine Schwittek von der Initiative Verwaltungsrebellen. „Gegen alle Vorurteile, der öffentliche Dienst sei langsam, öde, bürokratisch, gehen sie mutig und am Gemeinwohl orientiert neue Wege. Inspiriert von Ideen des Open Governments und einer agilen Verwaltung zeigen sie: Verwaltung kann auch anders!“
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat fördert mit dem Programm „Regionale Open Government Labore“ (2020 - 2022) insgesamt 13 Labore mit insgesamt 3 Mio. Euro, um neue Kooperationen von Verwaltung, Politik, Bürgerinnen und Bürgern sowie gesellschaftlichen Interessengruppen zu erproben. Ziel ist eine bessere Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an der Regional- und Stadtentwicklung und eine offenere Diskussions-, Beteiligungs- und Streitkultur zwischen lokaler Politik und Verwaltung sowie Bürgern, externen Partnern und Interessensvertretern. Die Maßnahmen werden wissenschaftlich begleitet, die Erfahrungen aus allen Laboren gebündelt. Sie sollen insbesondere dazu dienen, eine dialogorientierte Entwicklung von Quartieren und des ländlichen Raums zu ermöglichen.