Pflegerische Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund Fachtagung im Kreishaus Wesel
Am Montag, 4. November 2024, tagte die Kommunale Konferenz Alter und Pflege im Kreishaus Wesel. Rund 120 Teilnehmende informierten sich zur pflegerischen Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund.
Landrat Ingo Brohl begrüßte die zahlreichen Teilnehmenden: „Die Vielfalt unserer Gesellschaft spiegelt sich auch in der Pflege wider. Wir müssen sicherstellen, dass niemand aufgrund von sprachlichen oder kulturellen Hürden von notwendiger Unterstützung ausgeschlossen wird. Der Kreis Wesel setzt hier auf Zusammenarbeit und Weiterentwicklung.“
Kreisdirektor Ralf Berensmeier führte in die Thematik ein: „Ich freue mich, dass zum ersten Mal Vertreterinnen und Vertreter aus dem Netzwerk Pflege mit den Akteuren des Netzwerks Migration und Integration zusammenkommen“, so Berensmeier. „Die interkulturelle Öffnung ist für die Zukunft unserer Pflegeinfrastruktur von entscheidender Bedeutung. Gemeinsam wollen wir heute wichtige Weichen stellen, um bedarfsgerechte Unterstützungsangebote für pflegebedürftige Menschen mit Migrationshintergrund weiterzuentwickeln und so eine gerechte und inklusive Versorgung im Kreis Wesel sicherzustellen.“
Marlene Kolkmann, Pflegeplanerin des Kreises Wesel, stellte in ihrem Fachvortrag „Migration. Alter. Pflege – Eine gemeinsame Aufgabe im Kreis Wesel“ die Herausforderungen von Menschen mit Migrationshintergrund in der pflegerischen Versorgung vor. Die Anzahl derjenigen Menschen, die einen Pflegebedarf und Migrationshintergrund haben, wird in den kommenden Jahren stark ansteigen. „Wichtig ist es deswegen jetzt, die pflegerische Versorgungslandschaft auf diese Zielgruppe einzurichten. Die Zielgruppe besteht aus völlig unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, verschiedenen Sprachen, Religionen und kulturellen Identitäten. Im Rahmen einer integrativen Gesellschaft ist die interkulturelle Öffnung der Regelversorgung die einzige Möglichkeit, eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen“, so Kolkmann.
Die Teilnehmenden hatten im Anschluss des Vortrags die Möglichkeit, sich in drei verschiedenen Workshops weiter zu informieren. In diesem Rahmen stellte der kultursensible Pflegedienst „Kultura“ seine Arbeit sowie die Erfahrungen mit der ersten kultursensiblen Tagespflege im Kreis Wesel vor. Das Kommunale Integrationsmanagement (KIM) des Kreises Wesel zeigte die Schnittstellen seiner Arbeit mit dem Pflegebereich auf. Das „Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe“ sowie das Projekt „Kultursensible Selbsthilfe“ stellten die Möglichkeiten der Unterstützung für pflegende Angehörige vor.
Die Ergebnisse der Konferenz werden im nächsten örtlichen Pflegeplan erscheinen.
Interessierte und Betroffene können sich umfangreich über Ansprüche und Hilfsangebote durch die kommunale Pflegeberatung in den Rathäusern informieren. Diese Pflegeberatung ist neutral und kostenlos. Infos gibt es unter www.pflege-kreis-wesel.de.
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