Netzwerktreffen „H2 Niederrhein Kreis Wesel“ erfolgreich weitergeführt

Am Mittwochvormittag, 15. Juni 2022, fand im Weseler Kreishaus das dritte Netzwerktreffen „H2 Niederrhein Kreis Wesel“ im Rahmen der „Wasserstoffinitiative Kreis Wesel“ statt. Rund 50 Teilnehmende aus den Kommunen und der Wirtschaft waren der Einladung gefolgt. Der Themenfokus des dritten Netzwerktreffens lag auf Wasserstoff in der Landwirtschaft und Wasserstoff-Blockheizkraftwerken.

Landrat Ingo Brohl begrüßte die regionalen Unternehmen und Akteure per Videobotschaft. „Durch den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise hat das Thema erneuerbare Energien und deren Speicherung in Wasserstoff eine zusätzliche, besondere Dynamik bekommen. Auch wenn die Rahmenbedingungen auf europäischer und nationaler Ebene noch geschaffen werden müssen, gehen wir auf lokaler Ebene bereits die ersten Schritte. So können wir uns von beiden Seiten annähern, um so schnell wie möglich unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden.“

So berichtete Maximilian Schleupen, M.Sc. Wissenschaftlicher Mitarbeiter des IOB (Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik) der RWTH Aachen University, über grünen Wasserstoff aus Biogas. Technologie, Perspektiven und Herausforderungen am Beispiel eines Pilotprojektes standen im Fokus seines Vortrags. Die Pilotanlage wird auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Krefeld errichtet. Schleupen hatte den Landwirt zum Netzwerktreffen eingeladen, so dass die Anwesenden sich direkt über die Beweggründe und die Situation vor Ort informieren konnten.

Einen weiteren Impulsvortrag lieferte Birgit Mosler, Geschäftsführerin von RheWaTech (Rhein-Waal Institut für Technologie). Sie stellt das geplante INTEREG-Projekt „farming4future“ vor. Ziel dieses Projektes ist es, neue Energieformen und Energiemanagementsysteme auf landwirtschaftlichen Betrieben zu erproben. Dadurch kann sowohl Energie eingespart als auch Energie erzeugt werden. Wasserstoff ist als Speichermedium für überschüssige Energie aus Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse von besonderem Interesse.

Gerhard Klink von der Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH Niederlassung Duisburg stellte als dritter Referent die CO2-freie Energielösungen für den NewPortII im Duisburger Hafen vor. Dabei waren für die Teilnehmenden insbesondere die von der Firma Rolls-Royce hergestellten H2- Blockheizkraftwerke von großem Interesse.

Im Duisburger Hafen werden zwei H2-BHKW-Container zur Erzeugung von Strom (2 x940kWel) und Wärme (2 x 1.000 kWth.) aufgebaut und ab September 2023 zu 100 Prozent mit Wasserstoff betrieben.

Im abschließenden Ausblick gab Catrin Siebert, Leiterin der Fachstelle Europa und nachhaltige Kreisentwicklung bei der Kreisverwaltung Wesel, einen Überblick über die weitere Netzwerkarbeit zum Thema „H2 Niederrhein Kreis Wesel“ und den aktuellen Förderaufruf des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Dieser Förderaufruf im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) ist besonders interessant, da im Gegensatz zum vorherigen Aufruf diesmal auch die Tankstelleninfrastruktur förderfähig ist (Home - Klimafreundliche Nutzfahrzeuge (klimafreundliche-nutzfahrzeuge.de).

Für Herbst 2022 ist das nächste Netzwerktreffen H2 Niederrhein Kreis Wesel geplant. Interessierte Unternehmen können sich gerne bei Catrin Siebert Fachstelle Europa & nachhaltige Kreisentwicklung unter 0281/207-2016 oder per E-Mail an catrin.siebert@kreis-wesel.de melden.

Durch das Programm geleitet und referiert haben (v.l.): Maximilian Schleupen, (RWTH Aachen University), Catrin Siebert (Kreis Wesel), Birgit Mosler (Rhein-Waal Institut für Technologie), Gerhard Klink (Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH)

Durch das Programm geleitet und referiert haben (v.l.): Maximilian Schleupen, (RWTH Aachen University), Catrin Siebert (Kreis Wesel), Birgit Mosler (Rhein-Waal Institut für Technologie), Gerhard Klink (Rolls-Royce Solutions Augsburg GmbH)