Landrat informiert sich über Fischbewirtschaftung in der Issel
Am Dienstag, 23. Oktober, fuhr Landrat Dr. Ansgar Müller gemeinsam mit dem Voerder Anlger Torsten Rühl, Helmut Czichy (Vorstandsmitglied für Naturschutz und Fischerei beim Kreis Wesel), Kreisfischerberater Arnold Dworczak und Stephan Schulz (Untere Fischereibehörde) einen Abschnitt der Issel von Wesel bis Hamminkeln ab. Dabei ließ er sich von Torsten Rühl über den Zustand des Gewässers aus Angler-Sicht informieren.
„Vom Gewässer ist im Moment nicht mehr viel zu sehen“, so der Landrat. „Auf dem von uns abgefahrenen Teilabschnitt der Issel liegt sie aufgrund der immer noch anhaltenden Dürre größtenteils trocken.“ Im Juli hatte der Angler Rühl angesichts der Hitze und des schnell sinkenden Wasserstandes der Issel in Absprache mit der unteren Fischereibehörde des Kreises Wesel zu einer Fischrettungsaktion aufgerufen. Mit rund 50 freiwilligen Helferinnen und Helfern konnten rund 4.500 Fische unterschiedlicher Größe gerettet werden. Diese wurden zunächst in einen anderen Teil der Issel und später in einen Privatteich gebracht. Sobald die Wasserführung es erlaubt, können die Fische von dort aus wieder in die Issel eingesetzt werden.
Um die Issel in Zukunft fischfreundlicher zu gestalten, stellte Rühl dem Landrat zwei einfache und günstige Maßnahmen vor. Zum einen sollen die vom Isselverband bei den jährlichen Unterhaltungsarbeiten entfernten Wasserpflanzen in Zukunft stellenweise belassen werden, um den Fischen mehr Möglichkeiten zum Laichen zu bieten. Darüber hinaus können sogenannte Gumpen - das sind kleinere, niedriger liegende Vertiefungen - im Flussbett angelegt werden, die den Fischen auch bei Niedrigwasser noch Rückzugsräume bieten. „Die von Herrn Rühl vorgeschlagenen Maßnahmen sind auch aus meiner Sicht einfach und günstig während der ohnehin stattfindenden Unterhaltungsmaßnahmen durch den Isselverband umzusetzen“, so Landrat Dr. Ansgar Müller. „Mit relativ kleinem Aufwand können wir hier eine große Verbesserung für die in der Issel lebenden Fische erzielen.“
Für eine Umsetzung müssen Hochwasserschutz und Bewässerung der landwirtschaftliche Flächen mit den neuen Vorschlägen zur Verbesserung der Fischhabitate in Einklang gebracht werden. „Auch wenn der Fischbestand der Issel relativ hoch ist: Insbesondere Trockenlagen wie in diesem Jahr können dazu führen, dass tonnenweise Fische verenden“, erläuterte Vorstandsmitglied Helmut Czichy. Der Mensch, so Czichy weiter, trage hierbei eine gewisse Mitverantwortung, da er das Gewässer entsprechend kanalisiert habe.
Sowohl Landrat Dr. Müller als auch Vorstandsmitglied Czichy sagten Rühl zu, sich bei der für das Frühjahr 2019 geplanten Gründung eines Zweckverbands Issel dafür einzusetzen, dass auch die Fische bei der zukünftigen Bewirtschaftung des Gewässers verstärkt mitbedacht werden.