Kreisjugendamt: Steigende Fallzahlen bei „Hilfen zur Erziehung“
Das Jugendamt des Kreises Wesel beobachtete im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Fallzahlen in den Hilfen zur Erziehung um fünf Prozent. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 883 Hilfen zur Erziehung ohne Erziehungsberatung.
Den höchsten Zuwachs macht das Kreisjugendamt in den Heimfällen aus. Hier ist im Jahr 2017 ein Anstieg von 22,2 Prozent zu verzeichnen, der u.a. auf eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Zuzügen von Familien, deren Kind bereits in einem Heim untergebracht war, zurückzuführen ist.
„Grund für die allgemein steigenden Zahlen ist insbesondere die wachsende Herausforderung für Familien, ihre sich verändernden Lebenswelten neu zu gestalten und zu strukturieren. Dies ist nicht immer ohne Störungen zu bewältigen, was den Beratungs- und Unterstützungsbedarf erhöht“, erklärt die Leiterin des Kreisjugendamtes, Christa Röhricht.
Im Rahmen der Hilfen zur Erziehung nimmt der Allgemeine Soziale Dienst des Kreises Wesel, der in drei Regionalteams in Hamminkeln (für Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck), in Xanten (für Alpen, Sonsbeck und Xanten) und in Neukirchen-Vluyn vor Ort tätig ist, die Aufgaben der öffentlichen Jugendhilfe mit Ausnahme der Erziehungsberatung wahr. Hierbei vermittelt er bei Bedarf ambulante und teilstationäre Hilfen wie z.B: einen Erziehungsbeistand, Sozialpädagogische Familienhilfen und die Erziehung in Tagesgruppen, oder stationäre Hilfen, wie z.B. die Vollzeitpflege, die Heimerziehung sowie intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung.
„Die hochkomplexen Lebensumstände, von denen immer mehr Familien betroffen sind, der damit verbundene Anstieg der Fallzahlen sowie die Intensität einiger Fälle sind ein Beleg dafür, dass wir unsere Angebote stets weiter ausbauen und aktuell halten müssen“, betont Kreisdirektor Ralf Berensmeier.
Das Kreisjugendamt des Kreises Wesel ist zuständig für die Gemeinden Alpen, Hünxe, Schermbeck und Sonsbeck und die Städte Hamminkeln, Neukirchen-Vluyn und Xanten.