Jahresbericht der Erziehungsberatungsstellen im Jugendhilfeausschuss
In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag, 2. Juli, stellte Christian Weißenbruch, Leiter des Fachdienstes Erziehungsberatung beim Kreis Wesel, den Jahresbericht der Erziehungsberatungsstellen für das Jahr 2018 vor.
Nach einer deutlichen Fallzahlsteigerung im Vorjahr (2016 auf 2017: + 6 %, von 3.053 auf 3.237 Fälle) bleibt die Gesamtzahl der Fälle weiter auf einem hohem Niveau (2017 auf 2018: + 0,9%, von 3.237 auf 3.367 Fälle).
„Die Intensität, mit der Fälle bearbeitet werden, variiert sehr stark und bewegt sich zwischen einfachen Erziehungsfragen oder Leistungstestungen bis hin zu komplexen familiären Konflikten und psychischen Störungen“, so Weißenbruch. Der Anteil von schwierigen und komplexen Fällen nimmt kontinuierlich zu. Viele Fälle kommen gleich mit mehreren und komplex zusammenhängenden Problemen in die Beratungsstellen. Beispielsweise führt die Trennung der Eltern zu Schulproblemen.
Die Zusammenarbeit mit den Allgemeinen sozialen Diensten (ASD) der einzelnen Jugendämter hat zugenommen, insbesondere im Zusammenhang mit von Familiengericht geschickten, hochstrittigen Trennungsfällen. Insgesamt haben in den letzten Jahren Beratungen zugenommen, die mit zugespitzten menschlichen Konfliktlagen zu tun haben, also z.B. Trennung/Scheidung, aggressives Verhalten, Mobbing, schwere familiäre Konflikte etc.. Diese Fälle machen mittlerweile rund die Hälfte aller Fälle aus.
Alle Beratungsstellen kooperieren zunehmend mit anderen Institutionen wie beispielsweise Jugendämtern, Familiengerichten, Schulen und Kindergärten. Die Vernetzungsarbeit ist enorm wichtig, um die oft vielfältigen Hilfen für Familien effektiv zu koordinieren. Das Geschlechterverhältnis ist im Vergleich zur Vergangenheit, in der es mehr männliche als weibliche Klienten gab, weitgehend ausgeglichen. Der Anteil junger Kinder (U6) und älterer Jugendlicher (über 16) nimmt kontinuierlich zu.