Grenzüberschreitende deutsch-niederländische Hochwasserübung „Laya“
Am Mittwoch, 1. September 2021, haben insgesamt 14 Wasser- und Sicherheitsorganisationen aus den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen eine groß angelegte Hochwasserübung durchgeführt. Geübt wurde die grenzüberschreitende Koordination beim Umgang mit drohenden Deichbrüchen infolge eines Hochwassers am Rhein.
Wie schnell ein Starkregen-Ereignis die Grenzregion erreichen kann, hat der Frühsommer 2021 gezeigt. Zwar waren der Niederrhein und die angrenzenden Niederlande bei weitem nicht so stark betroffen wie die Hochwasser-Gebiete im Süden Nordrhein-Westfalens und in Rheinland-Pfalz, doch führte der starke Regen auch hier zu deutlich steigenden Rhein-Pegeln.
Unabhängig von den aktuellen Ereignissen hatten die 14 Partner in Sachen Hochwasser- und Katastrophenschutz dies- und jenseits der Grenze bereits Ende 2020 eine gemeinsame Übung vereinbart, um die wechselseitigen Kommunikationswege über die Grenze hinweg zu testen.
Das Szenario „Laya“ wurde auf Initiative der niederländischen „Gelderse Commissie Veiligheid Grote Rivieren“, der Aufsichtsbehörde für große Flüsse in den Niederlanden, entwickelt. Der Kreis Wesel war in den Funktionen der Übungsbeobachtung und des Gegenspielers im Krisenstab des Kreises Kleve eingebunden. „Die Übung hat gezeigt, wie wichtig und notwendig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Hochwassersituationen am Rhein ist und besonders, welche zentrale Rolle dabei den Kontaktpersonen (Liaisons) bei den jeweiligen Netzwerkpartnern zukommt“, so Dr. Lars Rentmeister, Vorstandsmitglied für den Bereich Gefahrenabwehr bei der Kreisverwaltung Wesel.
Das durchgespielte Hochwasserszenario gab neue Rekord-Pegel für den Rhein vor. Durch die Wassermassen drohte auch ein Deich zu brechen. Die Krisenstäbe und Partner im Hochwasserschutz, z. B. die Deichverbände, mussten schnelle Entscheidungen treffen und sich kontinuierlich über die Entwicklung in den angrenzenden Gebieten austauschen. Das Hauptziel der Übung war, zu erproben, wie die Beteiligten aller zuständigen Organisationen effektiv Informationen austauschen und gemeinsam grenzüberschreitende Maßnahmen vereinbaren können. Die Kommunikationsübung fand als Rahmenübung innerhalb der jeweiligen Dienstgebäude an mehreren Standorten in Deutschland und den Niederlanden statt.
An der Übung nahmen folgende Organisationen teil:
• Bezirksregierung Düsseldorf
• Deichverband Xanten-Kleve
• Deichverband Kleve-Landesgrenze
• Deichverband Bislich-Landesgrenze
• Kreis Kleve
• Kreis Wesel (Beobachtung/Gegenspiel)
• Rijkswaterstaat
• Sicherheitsregion Nord- und Ost-Gelderland
• Sicherheits- und Gesundheitsregion Gelderland Mitte
• Sicherheitsregion Gelderland Süd
• Wasserwirtschaftszentrum Niederlande
• Waterschap Vallei en Veluwe
• Waterschap Rivierenland
• Waterschap Rijn en IJssel