Geflügelpest: Kreis hebt die Sperrzone auf
Fast fünf Wochen nach dem später bestätigten Verdacht auf Geflügelpest in Kamp-Lintfort können die Geflügelhalter im Kreis Wesel aufatmen. Alle klinischen und virologischen Untersuchungen in der Sperrzone um den Putenbetrieb sind negativ verlaufen, so dass ab Freitag, 20. Mai 2022, keine besonderen Einschränkungen für Geflügelhaltungen mehr gelten. Die Sperrzone, die weit in den Kreis Kleve reicht und auch den Kreis Viersen berührt, wird mit Wirkung zum 20. Mai 2022 aufgehoben.
Im betroffenen Betrieb selbst mussten über 44.000 Puten getötet und umfangreiche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt werden. In Kürze werden die ersten Tiere wieder eingestallt, die zunächst unter besonderer amtlicher Beobachtung bleiben.
Die epidemiologischen Untersuchungen haben keine Kontaktbetriebe ergeben, so dass bis auf den Betrieb in Kamp-Lintfort keine weiteren Tiere getötet werden mussten. Der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Kreises Wesel geht nach wie vor von einem Eintrag des Influenzavirus durch Wildvögel aus. Wie es das Virus trotz sehr guter Betriebshygiene in den Stall geschafft hat, lässt sich nicht sicher nachvollziehen. Möglichen Eintragswegen soll mit nochmals verstärkten Biosicherheitsmaßnahmen begegnet werden.
Insgesamt sind die Fallzahlen in Deutschland und Europa rückläufig, aber auch im Mai wurden noch 26 Fälle bei Wildvögeln in Norddeutschland gemeldet. Bei Hausgeflügel gab es nach dem Fall in Kamp-Lintfort nur einen weiteren Ausbruch bei Hühnern in einem Kleinbestand in Schleswig-Holstein. Nicht auszuschließen ist, dass das Virus über den Sommer nicht ganz verschwindet und das Seuchengeschehen im Herbst erneut aufflammt. Wichtigste Vorsorgemaßnahme ist eine hohe Biosicherheit in allen gewerblichen, aber auch kleinen Betrieben und Hobbyhaltungen.