Entwurf des neuen Rettungsdienstbedarfsplans für den Kreis Wesel
Der Kreistag hat 2017 den aktuellen Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Wesel als „Interims-Rettungsdienstbedarfsplan“ beschlossen und zeitgleich angekündigt, die Rettungsdienstbedarfsplanung gemeinsam mit einem externen Gutachter, der Firma ORGAKOM Analyse + Beratung GmbH aus Waldbronn, grundsätzlich zu überarbeiten. Am Montag, 24. Juni 2019, wurde der Entwurf des neuen Plans der Kreispolitik, der Bürgermeisterin, den Bürgermeistern und den Fachleuten aus den kreisangehörigen Kommunen im Weseler Kreishaus vorgestellt.
Landrat Dr. Ansgar Müller: „Durch den neuen Rettungsdienstbedarfsplan werden die Vorhaltestunden der Rettungstransportwagen im gesamten Kreisgebiet jährlich um 29.515 auf 154.135 Stunden und die der Notärzte um 1.270 auf 55.830 Stunden ausgeweitet. Damit verbessern wir die rettungsdienstliche Versorgung für alle Menschen im Kreis Wesel deutlich.“
Hier die wesentlichen Änderungen zum Ist-Zustand:
In Dinslaken wird ein zusätzliches Notarzteinsatzfahrzeug und damit auch ein zweiter Notarzt/eine Notärztin von montags bis freitags für jeweils 8 Stunden fest etabliert.
In Hamminkeln wird eine kreiseigene Rettungswache errichtet, die durch die Stadt Wesel betrieben werden soll. Dort wird zunächst durchgehend ein Rettungstransportwagen vorgehalten und im Rahmen einer beabsichtigten Evaluation dann ermittelt, ob diese Zeiten ggf. erweitert werden müssen.
In der kreiseigenen Rettungswache Schermbeck wird der Rettungstransportwagen der Feuer- und Rettungswache Wesel von Schermbeck nach Wesel verlagert und der durch den Kreis Wesel eingebundene Rettungstransportwagen der Johanniter Unfallhilfe aus Wesel nach Schermbeck. Eine durch den Gutachter vorgeschlagene Verlegung der Wache an den Westrand des Ortskerns wird zunächst zurückgestellt.
In Voerde wird eine kreiseigene Rettungswache errichtet, die durch die Stadt Dinslaken betrieben werden soll. Dort wird zunächst durchgehend ein zusätzlicher Rettungstransportwagen vorgehalten, bevor im Rahmen der beabsichtigten Evaluation ermittelt werden kann, ob die Zeiten ggf. erweitert werden müssen.
Für Wesel wird einer der drei vorhandenen Rettungstransportwagen im Rahmen des Betriebs der Rettungswache Hamminkeln dauerhaft und „rund-um-die-Uhr“ nach Hamminkeln verlegt. Das zweite Notarzteinsatzfahrzeug wird künftig 11 Stunden täglich, statt bisher 8 Stunden montags bis freitags, vorgehalten. Damit erweitern sich die Notarzt-Kapazitäten.
In Alpen wird auf der kreiseigenen Rettungswache durchgehend ein Rettungstransportwagen etabliert.
In Kamp-Lintfort wird der zweite Rettungstransportwagen auf 15 Stunden täglich, statt bisher 10 Stunden montags bis freitags, ausgeweitet.
In Moers soll neben den beiden durchgehend bereit gestellten Rettungstransportwagen der dritte 12 Stunden täglich, statt bisher 12 Stunden montags bis freitags, im Einsatz sein. Ein Rettungstransportwagen „rund-um-die-Uhr“ wird im Rahmen des Betriebs der Rettungswache Neukirchen-Vluyn dauerhaft dorthin verlegt. Das zweite Notarzteinsatzfahrzeug und damit auch die Notarzt-Vorhaltung werden auf 12 Stunden täglich, statt bisher 8 Stunden montags bis freitags, ausgeweitet. Dies soll in zwei Schritten erfolgen: Zunächst wird ein zweites Notarzteinsatzfahrzeug für 12 Stunden an den Wochenenden etabliert. Die werktägliche Ausweitung der Notarzt-Vorhaltung folgt im Laufe des Jahres 2020.
In Neukirchen-Vluyn wird eine kreiseigene Rettungswache errichtet, die durch die Stadt Moers betrieben werden soll.
In Rheinberg wird der zweite Rettungstransportwagen auf 12 Stunden täglich, statt bisher 10 Stunden montags bis freitags, ausgeweitet.
In Sonsbeck werden durch die geplante Verlegung der Rettungswache Xanten kürzere Eintreffzeiten erwartet. Auch die dauerhafte Besetzung der Rettungswache Alpen mit einem Rettungstransportwagen verbessert die rettungsdienstliche Versorgung.
In Xanten wird der zweite Rettungstransportwagen auf 12 Stunden täglich, statt bisher 10 Stunden montags bis freitags, ausgeweitet. Außerdem wird die Rettungswache nach Nordwesten verlagert.
Die Verwaltung folgt dem Vorschlag des Gutachters zunächst nicht, in den Nachtstunden die Notarztvorhaltungen in den Rettungswachenbereichen Rheinberg und Xanten aufgrund der äußerst geringen Inanspruchnahme in Alpen zusammenzufassen und dort vorzuhalten. Die Inanspruchnahme der Notärzte/der Notärztinnen der Standorte Rheinberg und Xanten wird unter Beteiligung der ärztlichen Leitung des Rettungsdienstes evaluiert und die Notarzt-Vorhaltung nach einem Jahr neu bewertet und ggf. angepasst.
Jetzt haben die Städte und Gemeinden Gelegenheit für Stellungnahmen, bevor der Kreistag den Rettungsdienstbedarfsplan beschließt. Weitere Informationen und Erläuterungen, sowie der komplette Entwurf des Rettungsdienstbedarfsplans sind zu finden unter www.kreis-wesel.de.