Eine Chance für das Niederwild und Insekten

Am Dienstag, 17. September 2019, unterzeichneten Landrat Dr. Ansgar Müller, der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Wesel Alfred Nimphius und der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Friedhelm Decker eine Vereinbarung zur Verbesserung der Lebenssituation von Niederwild und Insekten im Kreis Wesel.

Das vereinbarte Maßnahmenpaket ist mehrjährig angelegt und umfasst eine Kombination von verschiedenen Vorhaben, die das Aufkommen von Niederwild sowie von Insekten nachhaltig fördern sollen: die Anlage von Saumstreifen, Wildäckern, Hecken, Wildenergiepflanzen, Altgrasstreifen und Aussparungen bei der Mahd.

„Diese Initiative ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der niederrheinischen Artenvielfalt im Kreis Wesel“, betonte Landrat Dr. Ansgar Müller.

„Mit den verschiedenen Naturschutzmaßnahmen auf Acker- und Grünlandflächen verfolgt unsere Stiftung auch in diesem Projekt ihren Leitsatz gemeinsam-vielfältig-engagiert", führte Friedhelm Decker aus.

Das Projekt ist auf Zusammenarbeit ausgelegt. In Kooperation mit reviervertrauten Jägern, naturverbundenen Flächeneigentümern und ortsansässigen Landwirten soll dem Rückgang der Niederwildarten wie Rebhuhn, Fasan und Feldhase entgegengewirkt werden. Im Sinne eines kooperativen Naturschutzes legt der Kreis Wesel, die Kreisjägerschaft und die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft besonderen Wert darauf, dass sich die geförderten Maßnahmen in die Abläufe der landwirtschaftlichen Betriebe integrieren lassen und einen ökologischen Mehrwert für das Niederwildaufweist. Mit einem erhöhten Angebot an kleinteiligen Strukturen verbessern sich nicht nur deren Lebensbedingungen: Gleichzeitig bietet es idealen Lebensraum für Wildtiere und Wildpflanzen.

Der Kreis Wesel finanziert das Projekt durch Ersatzgelder, die für Maßnahmen zur Entwicklung der Landschaft zur Verfügung stehen. Durch die Ortskenntnis der Kreisjägerschaft werden passende Lebensräume für das Niederwild ausgewählt und der Kontakt zu Jägern hergestellt, die in ihren Revieren die Lebensbedingungen für das Niederwild verbessern möchten. Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft führt in den ausgesuchten Bereichen und in Kooperation mit den Jagdpächtern sowie Landwirten, die lebensraumverbessernden Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Niederwildbestände und Insekten durch. Die Stiftung ist 2003 vom Rheinischen Landwirtschafts-Verband gegründet worden und steht als Partnerin für neue Wege im Naturschutz zur Verfügung. Sie ist Ansprechpartnerin mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Umsetzung von Naturschutzprojekten mit Landnutzern.

Landrat Dr. Ansgar Müller (mi.) unterzeichnet gemeinsam mit Friedhelm Decker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft (r.) und dem Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Alfred Nimphius (l.) die Vereinbarung.