Caritas berichtet im Ausschuss für Soziales und Arbeit über Pläne für weitere Schutzräume im Kreis Wesel
Im Ausschuss für Soziales und Arbeit des Kreises Wesel am Mittwoch, 1. Februar 2023, präsentierten Claudia Kohler, Leiterin des Fachbereichs „Gesundheit und Soziales“ und Martin Ebbing, Verwaltungsleiter des Caritasverbands für die Dekanate Dinslaken und Wesel e.V. und Martina Kröber, Fachbereichsleitung für das Sozialpsychiatrische Zentrum der Caritas, ihr Konzept zur Ergänzung der bestehenden Angebote an Frauenhäusern im Kreis Wesel.
Der Bedarf an zusätzlichen Schutzräumen für von partnerschaftlicher Gewalt betroffene vulnerable Personen lässt sich an der Kriminalitätsstatistik des Landeskriminalamts für das Jahr 2021 ablesen. In diesem Jahr sind allein die bekannten Fälle von häuslicher Gewalt um 5,5 Prozent auf rund 30.800 Fälle angestiegen. Im Kreis Wesel gibt es derzeit zwei Frauenhäuser. Der Verein Frauen helfen Frauen e.V. aus Dinslaken betreibt ein Frauenhaus mit Plätzen für 9 Frauen und 9 Kinder sowie eine zusätzliche Schutzwohnung mit 2 Plätzen. Der Sozialdienst Katholischer Frauen Moers betreibt ein Frauenhaus mit Platz für 9 Frauen und 10 Kinder. Landrat Ingo Brohl hatte bereits Ende des letzten Jahres deutlich erklärt, dass er es für sehr wichtig halte, dass mehr Schutzplätze für von Gewalt betroffene Menschen auch im Kreis Wesel in Zukunft bereitstehen sollten.
Die Zielgruppe der nunmehr durch die Caritasverbände konzipierten Schutzräume, ein Schutzhaus rechtsrheinisch mit 11 Plätzen und 2 Schutzräumen mit 4 Plätzen, setzt sich neben von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und deren Kindern zusammen aus von häuslicher Gewalt betroffenen Männern, queeren Menschen und Menschen mit besonderen psychischen Problemen.
Um das bestehende Angebot erweitern zu können, soll nun die Fördermittelakquise aus Landesmitteln, Stiftungen und dem Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ geprüft werden. Insgesamt könnten 90 Prozent der Personal- und Sachkosten abgedeckt werden.
Die Ausschussmitglieder sprachen sich fraktionsübergreifend deutlich für eine Erweiterung der bestehenden Schutzräume aus und Kreisdirektor Ralf Berensmeier versprach den Vertreterinnen und Vertretern die volle Unterstützung der Kreisverwaltung Wesel bei ihren Bemühungen um Fördermittel zu.