Bilanz der Impfangebote des Kreises Wesel

Die Impfangebote des Kreises Wesel an den Impfstellen sowie die mobilen Angebote laufen Ende des Jahres aus – danach gibt es aber weiterhin die Möglichkeit, sich bei den niedergelassenen Ärzten gegen Corona impfen zu lassen. Nun zieht der Kreis Wesel nach gut 22 Monaten Impfkampagne Bilanz.

„Verschiedene Erlasse haben uns zeitweise sehr kurzfristig dazu gezwungen, neue Vorgaben umzusetzen“, sagt Michael Maas, Vorstandsmitglied für Gesundheit. „Deshalb möchte mich herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken, die unsere Impfangebote in der Form möglich gemacht haben. Ihr Engagement und ihre Flexibilität haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir auch in dynamischen Lagen durchgängig ein weitreichendes Impfangebot im Kreis Wesel aufrechterhalten haben.“

Der organisatorische Aufwand zum Betrieb der Impfstellen war groß: Die Dienstplanung von über 60 Ärztinnen und Ärzten und 56 Mitarbeitenden des Pharmazeutischen Personals für die Standorte Moers und Wesel galt es zu planen. Auch eine bedarfsgerechte Impfstoffbestellung war wichtig, damit möglichst wenig Impfstoff verworfen wird.

Der Kreis Wesel hat zudem auch kurzfristige Angebote für Wohnungslose, Geflüchtete und Erntehelfende eingerichtet und bekam überregionale Aufmerksamkeit, da er Impfangebote für LKW-Fahrer auf Raststätten und Parkplätzen gemacht hat.

Landrat Ingo Brohl sagt: „Die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden war sehr eng und kollegial, vor allem, als es um die mobilen Impfangebote ging. Gemeinsam haben wir passende Standorte gefunden und dafür gesorgt, dass der Impfstoff zu den Menschen vor Ort gelangt. Dazu gehörte auch unsere schließlich erfolgreiche Initiative nicht nur in Wesel ein Impfzentrum vorhalten zu können, sondern auch eine feste Impfstelle Moers einzurichten.“

Die erste Impfung gegen das Coronavirus wurde am 8. Februar 2021 in der Niederrheinhalle Wesel verabreicht, die letzte Impfung am 17. Dezember 2022. Im gesamten Kreis Wesel wurden seit Beginn der Impfkampagne gegen das Coronavirus bis einschließlich zur 49. Kalenderwoche dieses Jahrs laut Coronaimpfung.nrw insgesamt 1.110.917 Impfungen durchgeführt – davon hat der Kreis Wesel seit dem 1. Oktober 2021 in eigener Verantwortung 105.173 Impfungen durchgeführt.

Als ergänzendes Angebot zu den festen Impfstellen hat der Kreis Wesel mobile Impfungen im gesamten Kreisgebiet angeboten; am 26. Februar 2021 fand das erste mobile Angebot in Moers statt, die letzte mobile Impfung wurde am 17. Dezember in Rheinberg-Ossenberg durchgeführt. Insgesamt hat der Kreis Wesel rund 380 Mal mobile Impfungen angeboten, bei denen seit dem 1. Oktober 2021 insgesamt 13.927 Personen geimpft wurden.

Eine besondere Herausforderung der mobilen Angebote war ein Schneesturm im Winter und die besonders heißen Sommertage in beiden Jahren.

8.073 Kinderimpfungen wurden seit dem 17. Dezember 2021 in der Niederrheinhalle durchgeführt, die kleinen Impflinge wurden über die Zeit hinweg mit insgesamt 150 Kilogramm Bonbons und 25 Kilogramm Luftballons begrüßt.

Die mobilen Einheiten sind insgesamt 217.000 Kilometer gefahren, um den Impfstoff abzuholen und Impfangebote im ganzen Kreisgebiet aufzubauen. Durch Einsätze bei Sturm und Regen wurden insgesamt sechs Pop-Up Zelte zerstört und das Impfzentrum in der Niederrheinhalle musste insgesamt vier Mal aufgrund von Bombenentschärfungen geschlossen werden.

Auch die Fundsachen-Kiste blieb nicht leer: Hörgeräte, Gehhilfen, Gebisse, Ohrringe, Personalausweis und Impfpässe wurden gefunden und konnten in den meisten Fällen ihren Besitzerinnen und Besitzern zurückgegeben werden.

„Besonders hat uns die Dankbarkeit der Impflinge bewegt“, sagt Jan Höpfner, Leiter der koordinierenden Covid Impf-Einheit (KoCi). „Sie haben die Mitarbeitenden mit unzähligen Dankesbriefen und selbstgebastelten Impfengeln beschenkt.“

Mit Ablauf des Jahres 2022 stellt der Kreis Wesel seine Impfangebote komplett ein. Grund dafür ist der 30. Impferlass des Landes NRW. Der Kreis Wesel ist durch den Impferlass bis zum 31. März 2023 verpflichtet, kurzfristige mobile Impfangebote anbieten zu können. Voraussetzung dafür ist die Feststellung eines Bedarfsfalles durch das Gesundheitsministerium NRW.