Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz: Örtliche Pflegeplanung
Auf der Tagesordnung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Wesel stand am Mittwoch, 4. März 2020, unter anderem das Thema der örtlichen Pflegebedarfsplanung.
Die Verwaltung führte aus, dass das zentrale Ziel der örtlichen Pflegeplanung darin bestehe, zu klären, ob und welche Maßnahmen zur Herstellung, Sicherung und Weiterentwicklung von Angeboten für pflege- und hilfebedürftige Menschen im Kreis Wesel erforderlich sind. Im aktuellen Bericht wird deutlich, dass auch im Kreis Wesel die Anzahl pflege- und hilfebedürftiger Menschen künftig immer weiter steigen wird. Das Unterstützungspotenzial aus dem sozialen Umfeld jener Menschen nimmt weiter ab.
Der Kreis Wesel ist bereits jetzt an vielen unterschiedlichen Stellen als Förderer, Initiator, Moderator und Berater im Pflegesektor tätig. 82,3 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen werden hier ambulant versorgt; der Bundesdurchschnitt liegt bei 76 Prozent. Michael Nabbefeld (CDU) sieht die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung kritisch.
Eine zentrale Herausforderung besteht darin, mehr alters- und zielgruppenspezifische Angebote zu schaffen. Auf Nachfrage von Gertrud Seel (SPD) bezüglich von Angeboten für jüngere Pflegebedürftige und Wachkomapatienten führte Ulrich Petroff, Leiter der Kreis Weseler Heimaufsicht, aus: „In Kamp-Lintfort gibt es eine Einrichtung, die Pflegebedürftige ab 55 Jahren aufnimmt und eine andere Ausrichtung als Altenheime aufweist. Im Kreisgebiet gibt es derzeit zwei Einrichtungen, die Plätze für Wachkomapatienten anbieten, 14 in Dinslaken und 12 in Alpen.“
Elisabeth Hanke-Berens (Bündnis90/Die Grünen) fragte, wie viele Personen im Kreis Wesel versorgt werden, die ihren Wohnsitz außerhalb des Kreisgebietes haben. Etwa 1.000 Menschen sind es aktuell. „Dem Kreis Wesel entstehen dabei aber keine Kosten“, erläuterte Petroff. „Die Heimatkommune ist in der Pflicht.“ Bezüglich der Nachfrage von Roman Reisch (Die Linke), wie es um Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund steht, antwortete Petroff, dass derzeit nur wenige Pflegeplätze von dieser Bevölkerungsgruppe nachgefragt werden.
Die Ausschussmitglieder waren sich darin einig, dass es besonders wichtig sei, mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen und zu binden.