Am Kreishaus Wesel weht die Regenbogenflagge

Vor dem Kreishaus Wesel an der Reeser Landstraße weht auch in diesem Jahr wieder die Regenbogenflagge für Toleranz und gegen Diskriminierung. Mitarbeitende hissten gemeinsam mit Landrat Ingo Brohl die bunte Flagge anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, kurz IDAHOBIT, der jedes Jahr am 17. Mai 2024 stattfindet. 

Landrat Ingo Brohl: „Gerade in diesen Zeiten müssen wir uns aktiv für die Einhaltung von Menschenrechten weltweit und aber auch ganz konkret hier bei uns am Niederrhein einsetzen. Deshalb positioniert sich die Kreisverwaltung Wesel regelmäßig und deutlich gegen Diskriminierung und Gewalt und setzt sich für Toleranz und Vielfalt ein. Dazu gehört unter anderem, dass wir nun bereits zum vierten Mal die Regenbogenflagge vor dem Kreishaus hissen. Der IDAHOBIT ist ein Aufruf an alle Menschen, Homophobie und Intoleranz nicht hinzunehmen.“

In Zusammenarbeit mit dem Personalrat hatte der Landrat entschieden, die Regenbogenflagge jährlich für mehrere Tage zum IDAHOBIT vor dem Kreishaus zu hissen. „Die Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in unserer Gesellschaft steigt, dies gilt auch für die Arbeitswelt“, so Andreas Enning, Vorsitzender des Personalrats beim Kreis Wesel. „Die Kreisverwaltung Wesel setzt mit dem Hissen der Regenbogenflagge ein deutliches Zeichen gegen die immer noch bestehende Diskriminierung von nicht-heterosexuellen Menschen und möchte ein Bewusstsein schaffen, um auch die eigenen Bestrebungen – eine möglichst diskriminierungsfreie Umgebung zu verwirklichen – Nachdruck zu verleihen. Auf den Punkt gebracht: Wir möchten, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und Identität willkommen sind.“

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Universität Bielefeld werden rund ein Drittel der homosexuellen Menschen in Deutschland am Arbeitsplatz diskriminiert, unter den Transpersonen sind sogar mehr als 40 Prozent betroffen. Knappe 30 Prozent der Homosexuellen verstecken demnach ihre Sexualität vor Kolleginnen und Kollegen, volle 40 Prozent haben sich gegenüber ihren Vorgesetzten nicht geoutet. Viele Betroffene befürchten, dass sich ein Outing unter anderem negativ auf die berufliche Karriere auswirken könnte. 

Vor 34 Jahren, am 17. Mai 1990, beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen. Ein wichtiger Tag für die rechtliche Gleichstellung, soziale Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe. Jedoch gibt es auch drei Jahrzehnte später noch Stigmatisierung und Diskriminierung von queeren Menschen, also homo- und bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen, nicht-binären Personen. Daher wird seit 2005 weltweit jährlich mit einem Aktionstag erinnert, um auf anhaltende Diskriminierung aufmerksam zu machen.

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