Afrikanische Schweinepest: Die Gefahr der Ausbreitung bleibt

Nachdem die Afrikanische Schweinepest im September von Polen kommend die Grenze nach Deutschland überwunden hat, werden nahezu täglich neue Seuchenfälle gemeldet. Die betroffenen Bundesländer Brandenburg mit den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland und Sachsen mit dem Landkreis Görlitz müssen sich darauf einstellen, die eingeleiteten und etablierten Bekämpfungsstrategien für unbestimmte Zeit durchzuhalten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Nordrhein-Westfalen betroffen sein könnte, ist damit wieder ein Stück gewachsen und es ist dringend angeraten, den Stand der vorbereitenden Maßnahmen im Kreis Wesel auf den Prüfstand zu stellen. Aufgrund der besorgniserregenden Seuchenentwicklung wurde im November ein Treffen der lokalen Arbeitsgruppe „Afrikanische Schweinepest" für den Kreis Wesel einberufen. Der Einladung des Fachdienstes Veterinär- und Lebensmittelüberwachung folgten Vertreter der Unteren Jagdbehörde, des Krisenstabes, des Landesbetriebes Jagd und Holz, der Kreisjägerschaft und der Landwirtschaft. Die Erfahrungen aus Brandenburg und Sachsen belegen, dass die enge Zusammenarbeit dieser Fachkreise unverzichtbar ist, zudem besteht im Seuchenfall ein großer Bedarf an informierten Hilfskräften.

Neben dem Erfahrungsaustausch zu den aktuellen Entwicklungen wurde die Themen Kommunikation sowie Rekrutierung und Schulung von Hilfskräften intensiv beraten. Das geplante Konzept für eine Kommunikationsstruktur in der Jägerschaft beruht auf dem folgenden Prinzip: Für jedes Revier wird ein Ansprechpartner festgelegt, der als Multiplikator dient und für seinen Bereich eine Liste von möglichen Hilfskräften für die Suche und Bergung von Wildschweinekadavern vorhält. In der Landwirtschaft werden bereits bestehende Kommunikationsstrukturen genutzt. Der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung informiert und schult die Multiplikatoren.

Das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Nordrhein-Westfalen hätte verheerende Auswirkungen für die hiesige Wildschweinepopulation und die Landwirtschaft. Die Landwirte im Kreis Wesel spüren bereits jetzt die Auswirkungen der Exportbeschränkungen für Deutschland. Die bisherige Ausbreitung der Seuche in Europa hat gezeigt, dass insbesondere die durch menschliches Fehlverhalten verursachten Sprünge über Hunderte von Kilometern die größte Gefahr bei der Ausbreitung der Seuche darstellen. Hier liegt es an jedem Einzelnen, das eigene Verhalten auf mögliche Risiken zu hinterfragen und im Hinblick auf eine Risikominimierung anzupassen. Dies beginnt mit dem Spaziergänger, der sein Wurstbrot nicht achtlos in den Wald werfen darf, geht über den Jäger, der in betroffenen Gebieten im Osten Deutschlands zur Jagd gehen möchte und endet beim Landwirt, der seinen Schweinebestand über Biosicherheitsmaßnahmen schützen will.

Für weitergehende Informationen wenden Sie sich bitte gerne an den Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung unter vet.lm@kreis-wesel.de oder telefonisch unter 0281-207 7008 (Dr. Dicke) oder 0281-207 7017 (Dr. Diekmann).