Höchste Zeit für Equal Pay

Die Fachstelle Frau und Beruf und die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Wesel weisen darauf hin, dass am Mittwoch, 6. März 2024, der diesjährige Equal Pay Day (EPD) ist.

Das Datum des Equal Pay Day markiert symbolisch den allgemeinen Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts liegt die Lohnlücke bei 18 Prozent. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen immer noch 66 Tage ohne Gehalt, also in diesem Jahr vom 1. Januar bis zum 6. März. Die vermeintliche Verschiebung um einen Tag nach vorne besteht nicht, weil sich der Gender Pay Gap etwas gebessert hätte, sondern weil 2024 ein Schaltjahr ist.

Für Informationen und Austausch stehen die Fachstelle und die Gleichstellung am Mittwoch, 6. März 2024, mit einem Infostand und Give-Aways zur Verfügung, im Foyer des Kreishauses von 8.30 bis 9.30 Uhr, an der Jülicher Str. 4 von 9.45 bis 10.30 Uhr, in den Räumen des Allgemeinen Sozialen Diensts in Xanten, Sonsbecker Straße 27, von 11.30 bis 12.30 Uhr sowie am Kreisgesundheitsamt auf der Mühlenstr. 9-11 in Moers ab ca. 13.30 Uhr.

Unter dem Motto Höchste Zeit für equal pay! rückt die diesjährige Kampagne den Faktor Zeit in den Fokus. Denn die ungleiche Zeitaufteilung von Frauen und Männern zwischen Erwerbs- und Carearbeit hat zur Folge, dass Frauen oft in Teilzeit arbeiten und so im gesamten Lebensverlauf bei der Lohnentwicklung, Karriere und Rente benachteiligt werden.

Teilzeitarbeit führt zu einem niedrigeren durchschnittlichen Bruttomonatseinkommen von 32 Prozent für Frauen. Die Arbeit in Teilzeit wird schlechter vergütet (sog. Part-Time-Wage-Gap): Frauen in Teilzeit verdienen durchschnittlich 17 Prozent weniger pro Stunde als Frauen in Vollzeit. Entsprechend liegt das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften (Gender Pension Gap) in Deutschland bei 29,9 Prozent. Die Alterseinkünfte von Frauen sind damit durchschnittlich knapp ein Drittel niedriger als die von Männern.

Die Arbeitszeitwünsche von Männern und Frauen gleichen sich allerdings immer weiter an und sind nicht auf das Geschlecht, sondern auf den aktuellen Beschäftigungsstatus zurückzuführen: Teilzeitbeschäftigte würden gerne länger arbeiten, Vollzeitbeschäftigte kürzer.

Diese ungleiche Verteilung der Arbeitszeit zwischen den Geschlechtern entspricht also nicht unbedingt den Wünschen, sondern hat viel mit stereotypen Rollenzuschreibungen und strukturellen Hürden bei der Realisierung einer partnerschaftlichen Aufteilung von Sorgearbeit zu tun.

Auch nach dem Aktionstag können sich Interessierte für weitere Informationen an die Fachstelle Frau und Beruf wenden, unter https://www.kreis-wesel.de/frauundberuf.

 

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