Ausstellung über die ehemaligen Landräte, Landrätinnen und Oberkreisdirektoren des Kreises Wesel eröffnet

Landrat Dr. Ansgar Müller eröffnete am Donnerstag, 12. September, eine Ausstellung über die ehemaligen Landräte, Landrätinnen und Oberkreisdirektoren des Kreises Wesel. Der ehemalige Oberkreisdirektor Dr. Horst Griese und die ehemalige Landrätin Christel Apostel waren als Ehrengäste zum Festakt ins Weseler Kreishaus gekommen. Die Ausstellung fand anlässlich des Jubiläums der ersten direkten Landratswahl in Nordrhein-Westfalen vor genau 20 Jahren, am 12. September 1999, statt. In seinem Grußwort sprach Landrat Dr. Müller die scheinbare Demokratieverdrossenheit in Teilen der Bevölkerung an und setzte sich für eine stärkere Aufklärung seitens der Politik ein, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückzugewinnen. Dazu sei die kommunale Ebene besonders geeignet. „Die Menschen können mit vergleichsweise wenig Aufwand Einfluss auf das Geschehen im Kreis und in ihrer Heimatgemeinde nehmen. Sie wählen die Mitglieder des Kreistags und seit 20 Jahren auch direkt den Landrat oder die Landrätin. Diese oder dieser ist dadurch ein ‚BürgerInnenlandrat‘ und nah bei den Menschen. Diese Ausstellung, die die Erfolge unserer ehemaligen Landräte, Landrätinnen und Oberkreisdirektoren darlegt und die Genese des Kreises aufzeigt, soll einen Beitrag dazu leistet, wieder mehr Menschen für unser demokratisches System zu interessieren und vielleicht auch zu begeistern.“

Über die Rahmenbedingungen und Auswirkungen des Systemwechsels hin zur Direktwahl auf der kommunalen Ebene informierte Prof. Dr. Hinnerk Wißmann, Geschäftsführender Direktor des Freiherr-vom-Stein-Instituts an der Universität Münster, in seiner Festrede: „Was tragen Strukturen, Organisationsnormen, Aufgabenzuschnitte, was trägt überhaupt die kommunale Ebene dazu bei, dass unsere gemeinsame öffentliche Sache gelingt? Wie verhindern wir das Auseinandertreten von Bürgerschaft und öffentlicher Verwaltung? Das Amt des direkt gewählten Landrats taugt als Modell dafür, wie Bürger und Verwaltung zueinanderstehen können, und für das, was die Verwaltung den Bürgerinnen und Bürgern schuldet. Der Landrat steht von Amtswegen dafür ein, dass Gesetz und Recht keine Privilegien sind, sondern Geschäftsgrundlage unseres Gemeinwesens. Das verlangt Stärke nach innen wie nach außen.“

Ein Streichquartett aus Schülerinnen und Schülern der Musik- und Kunstschule Wesel begleitete die Veranstaltung musikalisch. Die Ausstellung kann noch bis Freitag, 4. Oktober, im Foyer des Kreishauses besichtigt werden. Anschließend werden die Portraitfotos der ehemaligen Landräte, Landrätinnen und Oberkreisdirektoren dauerhaft in der ersten Etage des Kreishaus präsentiert.

v.l. Landrat Dr. Ansgar Müller, die ehemalige Landräting Christel Apostel, Prof. Dr. Hinnerk Wißmann, der ehemalige Oberkreisdirektor Dr. Horst Griese, Prof. Dr. Janbernd Oebbecke