Mehrweg To Go

Lebensmittel und Zero Waist

Mehrweg in der Gastronomie
Messe informiert Unternehmer über Möglichkeiten - Gesetzliche Pflicht ab 2023

Für die EU wurde 2019 ein neues Verpackungsgesetz beschlossen, welches dazu beitragen soll, Abfälle zu vermeiden, Rohstoffe zu sparen und die Umwelt zu schonen. Ab 2023 müssen beispielsweise Betriebe ab einer gewissen Größe neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen für Fastfood und To-Go-Angebote bereithalten.

Mit der Kampagne „Essen in Mehrweg" wurde die Einführung und Verbreitung von Mehrweglösungen in der Gastronomie unterstützt. Sie wurde im Rahmen des Projekts „Klimaschutz is(s)t Mehrweg" gemeinsam durchgeführt von LIFE e.V., BUND - Landesverband Bremen und ECOLOG-Institut (www.esseninmehrweg.de)
Außerdem ist im Nachgang der Veranstaltung „Nachfrage steigern" eine Praxis-Handreichung entstanden, die wirksame Möglichkeiten aufzeigt, wie ein bestehendes Mehrweg-Angebot auch von den Kund*innen genutzt wird. Alle engagierten Gastronom*innen und Multiplikator*innen aus Kommunen und anderen Organisation können sich hier inspirieren lassen.
Die Abschlussbroschüre und die Praxis-Handreichung findet man auf dieser Seite unter Links.

Weniger Plastikmüll im Kreis Wesel

Die Kommunen im Kreis Wesel wollen den Plastikmüll reduzieren. Eine der größten Herausforderungen ist dabei der Verbrauch von Einweggeschirr im Außer-Haus-Verkauf von Speisen und Getränken.

Takeaway-Essen ist einfach praktisch. Ob Pizza, Pommes, Nudeln, Salate oder Suppen - wir können fast alles als Takeaway-Menü bekommen.  Was auf der einen Seite Zeit spart und eine leckere Alternative bietet, lässt jedoch auf der anderen Seite die Müllberge von Einwegverpackungen wachsen. Mit ihnen steigt auch der Energie- und Ressourcenverbrauch und die Belastung für Umwelt und Klima.

"Wiederverwerten statt Wegwerfen" - das sind die Ziele der Gesetzesänderung, die das Bundeskabinett auf den Weg gebracht hat. Händler, die Kaffee zum Mitnehmen verkaufen, sollen ihren Kunden auch einen Mehrwegbecher anbieten müssen. Das Gleiche gilt für das Essen zum Mitnehmen im Restaurant und für Lieferdienste. Die Regel soll ab 2023 greifen. Das Bundeskabinett hat außerdem beschlossen, dass bereits ab Juli 2021 Einweg-Plastik, wie Trinkhalme, Rührstäbchen für den Kaffee, Einweg-Geschirr aus konventionellem Plastik und aus "Bioplastik" sowie To-go-Becher und Einweg Behälter aus Styropor verboten werden. Ab Januar 2022 folgt das Plastiktütenverbot. Das stellt viele Gewerbetreibende vor einer schwierigen Situation, werden doch immer mehr Gerichte und Getränke "To-go" bestellt.

Mehrwegprodukte für Coffee to Go


In Deutschland entstehen täglich 770 t Verpackungsmüll durch Takeaway-Einwegverpackungen.

Das geht auch anders: Mit Mehrwegverpackungen.


Auf einer Online-Informationsveranstaltung am 19.01.2021, die sich an alle Gewerbetreibende aus dem Kreis Wesel, die Speisen und Getränke zum Mitnehmen anbieten richtete, wurde umfassend zum Thema Mehrwegverpackungen beraten.

Die Verbraucherzentrale NRW informierte zunächst über das ab 03.07.2021 bestehende Verbot von Einwegverpackungen.

Als eine Alternative zum Einwegplastik stellte sich das Start-up Unternehmen Vytal aus Köln vor. Dort bietet man seit einiger Zeit ein System an, bei dem die Restaurantbetreiber Mehrweg-Boxen für das Essen einsetzen, die über ein digitales Pfandsystem verwaltet werden. Als Kunde erstellt man sich einmalig ein Benutzerkonto und kann die Boxen dann in Restaurants, die sich an diesem System beteiligen, ausleihen. Wiederverwertbares Geschirr (z.B. Becher, Menüschalen und Pizzabehälter) zirkulieren zwischen den teilnehmenden Gastronomen in einer Region, durch den Gebrauch von registrierten Kunden. Seit der Gründung im Jahr 2019 hat sich das Unternehmen in vielen deutschen Städten etabliert. Neben zahlreichen kleineren Restaurants gehören auch die Großkantine des Umweltbundesministeriums und REWE zu seinen Partnern.

Dem Unternehmen Vytal wurde im Juni 2021 durch Bundesumweltministerin Schulze das Umweltzeichen "Blauer Engel" verliehen, da das Unternehmen ressourcenschonende Mehrwegsysteme to-go für Lebensmittel und Getränke anbietet. Der Blaue Engel garantiert unter anderem, dass die Mehrweg-Becher und Schüsseln aus umweltfreundlichen und lange haltbarem Material sind und mindestens 500 Mal gespült werden können, ohne Schaden zu nehmen.

Informationen zu Vytal finden Sie hier: https://www.vytal.org/.

Eine Restaurantbetreiberin aus Bad Arolsen, die das Mehrwegsystem bereits erfolgreich einsetzt, ist auf der Informationsveranstaltung ebenfalls zu Wort gekommen.

Weitere Mehrweg-Poolsysteme für die Gastronomie finden Sie unter "Mehrweg-Poolsysteme für die Gastronomie".

umweltfreundliche Verpackungen und Besteck


 

"Vorträge zur Infoveranstaltung auf YouTube"

Vorträge aus der Infoveranstaltung des Klimabündnisses zum Thema "Essen in Mehrweg" am 19.01.2021

Vortrag Verbraucherzentrale

Vorstellung eines Mehrwegsystems für die Gastronomie

Erfahrungsbericht einer Gastronomin

Fragerunde zum Thema Mehrwegsystem

Einmal ohne bitte

Logo Einmal ohne bitte

Eine weitere Alternative zum Einwegplastik bietet die Kampagne: "Einmal ohne bitte"

Das Label „Einmal ohne, bitte" hat sich die Vermeidung von Verpackungsmüll bei Einkauf und Take-Away zum Ziel gesetzt. Es werden Geschäfte und Lokale sichtbar gemacht, in denen Kaufinteressierte Backwaren, Käse, Wurst und andere Lebensmittel ohne produkteigene Verpackung erwerben können. Im Fokus des Projekts steht ein Sticker mit dem Schriftzug „Einmal ohne, bitte", der - an Theken und Schaufenstern angebracht - Geschäfte und Lokale kennzeichnet, in denen Waren unverpackt angeboten werden. Dort können diese dann in mitgebrachte Behältnisse gefüllt werden. Dieses System eignet sich besonders gut für den täglichen Einkauf im Supermarkt und für den Besuch auf dem Wochen-/Bauernmarkt.

Im Kreis Wesel werden in einigen Kommunen derzeit Geschäfte, Restaurants, Marktstände etc. angesprochen, ob Interesse besteht, bei "Einmal ohne bitte" mitzumachen. Es konnten bereits Kooperationspartner gewonnen werden.

Botschafter des Projekts sind bisher die Klimaschutzmanager der Kommunen Xanten, Rheinberg, Wesel, Hamminkeln, Dinslaken und Neukirchen-Vluyn, sie sind Ansprechpartner für interessierte Betriebe.

Mit Aufklebern zeigen teilnehmende Geschäfte, dass man eigene Behälter mitbringen kann. Außerdem setzen die Kommunen darauf, dass Unternehmen auf die Möglichkeiten auch beim Einkauf verbal aufmerksam machen. Infomaterial für die Kunden gibt es ebenso. Das zum Projekt zugehörige Material bezahlen die Städte.

Für die richtige Absicherung der Umsetzung wurde mit der Lebensmittelüberwachung des Kreises gesprochen, es gibt erklärende Merkblätter für die Gastronomie. Aufsteller vor Ort machen auch die Konsumenten aufmerksam. Wenn man die Regeln beachtet, gibt es keine Probleme. Zum Beispiel stellt der Kunde sein Geschirr auf ein Tablett, der Verkäufer befüllt dann den Behälter und reicht ihn zurück. So kommt das Kundengeschirr mit nichts Sensiblem in Kontakt, die Hygiene bleibt gewährleistet. Der Umstand, dass Hygiene durch Corona einen neuen Stellenwert erhalten habe, kann die Akzeptanz dieses Ansatzes unterstützen.

Kontakt

Fachstelle Europa und nachhaltige Kreisentwicklung
Büro: Wesel, Reeser Landstraße 31

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