Fachtagung 15.11.2018

Fachtagung der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege im Kreis Wesel am 15.11.2018
Generalistische Pflegeausbildung ab 2020 - Aktueller Stand und neue Kooperationsbeziehungen

Im Kreishaus in Wesel fand am Donnerstag, 15. November, eine Fachtagung der „Kommunalen Konferenz Alter und Pflege" statt.

Anlass war die generalistische Pflegeausbildung, die ab 2020 die derzeitigen Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege ersetzen wird. Das Ziel der Veranstaltung bestand darin, mit allen im Kreis Wesel an der Pflegeausbildung beteiligten Organisationen, die für eine erfolgreiche Umsetzung erforderlichen Maßnahmen und Kooperationsbeziehungen zu diskutieren.

Teilgenommen haben rund 100 Fachleute von Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Pflegeschulen, Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, Interessensvertretungen, Verantwortliche der Kommunalpolitik und Kommunen.

Fachtagung zur generalistischen Pflegeausbildung
Foto: vordere Reihe von links: Elke Dobrzynski (Caritas Moers-Xanten e. V.), Valerie Ve Carré (Hilfen für ältere Menschen, Kreis Wesel) Susanne Goerke (Fachdienstleitung Hilfen in besonderen Lebenslagen, Kreis Wesel) Dr. Ralf Tebest (Hilfen für ältere Menschen, Kreis Wesel) Annette Himmelberg, St.-Josef-Haus Hamminkeln
hintere Reihe von links: Kreisdirektor Ralf Berensmeier, Gernot Mangold, Fachseminar für Altenpflege des Kreises Wesel, Peter Leiß, "Das Pflegeteam" Moers, Georgios Vasios, Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, Ulrich Petroff (Hilfen für ältere Menschen, Kreis Wesel)

„Nach einer aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft muss die Zahl der Pflegefachkräfte bis zum Jahr 2035 um deutlich mehr als 40 Prozent steigen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels gerecht werden zu können.", eröffnete Kreisdirektor Ralf Berensmeier, Vorsitzender der Konferenz, in seiner Begrüßungsrede die Fachtagung. Aus Sicht der Kreisverwaltung gilt es nun, die von vielen Experten vorausgesagten Chancen zu nutzen, durch die generalistische Pflegeausbildung die Attraktivität des Pflegeberufes zu stärken und damit mehr Menschen von den Vorteilen dieser Berufswahl zu überzeugen.

Ulrich Petroff und Dr. Ralf Tebest, Hilfen für ältere Menschen, Kreis Wesel, stellten die in der Öffentlichkeit diskutierten Vor- und Nachteile der generalistischen Pflegeausbildung vor. Hierbei ging es nicht darum, die Generalistik in Frage zu stellen, denn sprichwörtlich ausgedrückt ist „dieser Zug abgefahren". Allerdings können aus den diskutierten Vor- und Nachteilen auch Ziele und Stolpersteine bei der Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung abgeleitet werden.

Zu den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingung und den speziellen Anforderungen an die Vernetzung informierte Georgios Vasios vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA). Er machte in seinem Vortrag deutlich, dass es im Eigeninteresse jeder Pflegeeinrichtung liegt, auch zukünftig auszubilden. Nur so kann es gelingen, für die eigene Einrichtung zu werben und perspektivisch neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Georgios Vasios unterstützt den Kreis Wesel seit einigen Jahren zum Thema Pflegeausbildung und begleitete die regionalen Ausbildungsbündnisse Altenpflege im Kreis Wesel.

Valerie Carré, Hilfen für ältere Menschen, Kreis Wesel, vermittelte den Anwesenden einen Überblick über den Status Quo und die Herausforderungen im Kreis Wesel. Dabei stellte sie auch die Ergebnisse einer Abfrage aller Krankenpflegeschulen und Ausbildungsträger im Kreis Wesel vor (siehe Anlage). Nach dem umfangreichen Input gab es die Möglichkeit mit Vertreter/innen aus verschiedenen Bereichen zur Umsetzung der generalistischen Ausbildung im Kreis Wesel zu diskutieren. Hierzu hatten

  • Georgios Vasios, BAFzA,
  • Elke Dobrzynski, Caritas Moers-Xanten e. V.,
  • Gernot Mangold, Fachseminar für Altenpflege Kreis Wesel,
  • Annette Himmelberg, St.-Josef-Haus in Hamminkeln und
  • Peter Leiß, Ambulanter Pflegedienst/Tagespflege: Das Pflegeteam in Moers und Landesvorsitzender des Bundesverbandes Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad e.V.) für NRW

auf dem Podium Platz genommen.

Bei der Diskussion wurde deutlich, dass allen die Notwendigkeit neuer Kooperationsbeziehungen bewusst ist und es bereits erste Absprachen gibt. Allerdings müssen hier noch viele Gespräche geführt und Regelungen vereinbart werden. Dies gilt insbesondere für kleinere ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen, die bei der Organisation der praktischen und theoretischen Inhalte der Ausbildung in der Regel auf Unterstützung angewiesen sind. Außerdem wurde aus der Sicht der Altenpflege Handlungsbedarf bei der Vernetzung mit Krankenhäusern gesehen. Konsens bestand darin, dass zukünftig tragfähige Netzwerke aufgebaut werden müssen, die auch offen für weitere Netzwerkpartner sind.

Im Fazit stellte Susanne Goerke, Fachdienstleiterin Hilfen in besonderen Lebenslagen, Kreis Wesel, fest, dass es nur mit einem kooperativen Prozess gelingen kann, die Ausbildungssituation in der Pflege - und hier besonders in der Altenpflege - zu verbessern und dem Fachkräftemangel entgegen zu treten. Der Kreis Wesel wird sich weiterhin als Impulsgeber und Moderator an diesem wichtigen Prozess beteiligen.

Hinweis:

Die hier zum Herunterladen bereitstehenden pdf-Dokumente der Beiträge und Präsentationen sind teilweise nicht barrierefrei.

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