
corhelper-App
Jährlich erleiden deutschlandweit mehr als 70.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Im ländlichen Raum können jedoch acht bis zwölf Minuten vergehen bis der Rettungsdienst eintrifft und Wiederbelebungsmaßnahmen einleitet.
Durch einfache Maßnahmen in der sogenannten Laienreanimation können Tausende von Leben gerettet werden. In Deutschland helfen aber noch zu wenige.
Eine gut ausgeführte Laienreanimation versorgt das Gehirn weiter mit Sauerstoff und erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patientinnen und Patienten um das Dreifache. Daher gilt es, das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes so kurz als möglich zu halten.
Zur Optimierung der Überlebenskette muss die Bevölkerung für das Thema Kreislaufstillstand sensibilisiert werden. Ein solches "Systems Saving Lives"-Konzept nach Vorgabe des European Resuscitation Councils (ERC) betont die Verbindung zwischen Maßnahmen der Bevölkerung und des Rettungsdienstes. Dies reicht vom jungen Schüler, der in der Schule Wiederbelebungsmaßnahmen erlernt, über eine telefonische Reanimationsanleitung der Leitstelle bis hin zu einer Bürgerin, die über ihr Mobiltelefon einen Alarm erhält und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnt. In Systems Saving Lives ist jede und jeder ein wichtiges Glied für das Überleben.
Deshalb gibt es im Kreis Wesel ab sofort die Corhelper-App, ein Smartphone-basiertes Ersthelfersystem.
Bei der App „corhelper“ handelt es sich um ein Smartphone-basiertes Ersthelfersystem. Qualifizierte Ersthelfer können diese App auf ihrem Smartphone installieren und sich als corhelper registrieren. Ab dem Zeitpunkt der Freigabe zur Alarmierung durch den Kreises Wesel ermöglicht die corhelper-App, freiwillige Ersthelfer zu alarmieren. Der Alarm erfolgt audiovisuell, ggf. – abhängig von der Smartphone-Nutzung – auch nur via Vibration und visuell.
Der Ersthelfer kann seine Nicht-Verfügbarkeit über einen bestimmten Zeitraum explizit in der App angeben. Ein einzelner Alarm kann unterdrückt werden, wenn beispielsweise aufgrund von eigenen Hindernissen eine Annahme des Alarms bzw. Übernahme des Einsatzes nicht möglich ist. Die Annahme eines Alarms via App ist erst nach erfolgreicher Eingabe eines persönlichen 4-stelligen Zahlencodes (PIN), Face-ID oder Fingerabdrucksensor möglich. Eine zufällige Annahme ist damit ausgeschlossen.
Die Corhelper-App ist für die Plattformen iOS und Android verfügbar. Ein kostenloser Download ist im iTunes App Store (Apple) oder im Google Play Store (Android) möglich.
Die App ergänzt den öffentlichen Rettungsdienst, ohne aber dessen Bestandteil zu sein. Die Rettungskette wird somit gestärkt, ohne eine Änderung an den bisherigen etablierten Strukturen des Rettungsdienstes vorzunehmen.
Mitmachen kann jede Person ab 18 Jahren, die einen aktuellen Erste-Hilfe-Kurs (nicht älter als 24 Monate) absolviert hat oder über eine entsprechende berufliche Qualifikation (z.B. Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, NotfallsanitäterInnen, AltenpflegerInnen, Medizinische Fachangestellte, RettungssanitäterInnen, RettungshelferInnen, ÄrztInnen) verfügt.
Einfach über die App registrieren, Ersthelfer werden und die Rettungskette stärken.
Weitere Informationen zu System erhalten Sie unter https://corhelper.de.
Interview mit dem DRK Kreisverband Dinslaken-Voerde-Hünxe e.V.
Podcast des FRQ Folge 3: https://www.drk-dinslaken.de/angebote/quartiersmanagement/webradio-frq.html
Für alle anfallenden Fragen wenden Sie sich einfach per E-Mail an corhelper@kreis-wesel.de.